Cleantech: Schweiz mit Wachstumschancen

Die Schweiz gehört im internationalen Vergleich zu den Ländern, die im Bereich Cleantech unterdurchschnittlich spezialisiert sind. Gemäss einer Studie der Konjunkturforschungsstelle (KOF) belief sich der Anteil der Cleantech-Patente in der Schweiz 2008 auf 2,8 %, gegenüber 4,1 % weltweit. Spitzenreiter in diesem Bereich sind Dänemark, Österreich und Japan.

Weltweit erleben diese Technologien einen kräftigen Aufschwung. KOF-Studie zu Potenzialen für Cleantech in der Schweiz Cleantech wächst rasant. Zwischen 2000 und 2008 stieg die Zahl der Cleantech-Patente um 227%. Die Schweiz ist im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich spezialisiert. Allerdings zählen fast 24% der Schweizer Firmen zum Cleantech-Bereich in der Industrie sogar 32% der Unternehmen. Das zeigt eine aktuelle Studie der KOF, die im Auftrag von economiesuisse erstellt wurde.

Anteil der Cleantech-Patente an den Patenten insgesamt weltweit

Anteil der Cleantech-Patente an den Patenten insgesamt weltweit


Cleantech ist in den letzten Jahren weltweit stark gewachsen: So stieg die Zahl der Patente zwischen den Jahren 2000 und 2008 von fast 2.700 auf über 6.100 an. Das ist eine Zunahme um 227%. Der Anteil der weltweiten Cleantech-Patente erhöhte sich in diesem Zeitraum von über 2% auf 4%. Der Maschinenbau und die chemische Industrie haben den höchsten Anteil an Cleantech Patenten.
Im internationalen Vergleich sind Dänemark, Österreich und Japan die am stärksten spezialisierten Cleantech Länder. Die Schweiz ist nur unterdurchschnittlich spezialisiert: Der Anteil der Cleantech-Patente stieg zwischen 2000 und 2008 von 2.6% auf nur 2.8%. Dennoch können fast 24% der Schweizer Unternehmen mit mehr als fünf Beschäftigten dem Cleantech Bereich zugerechnet werden. In der Industrie sind es sogar 32%, in der Bauwirtschaft 16% und im Dienstleistungsbereich 14%.

Den höchsten Anteil an Cleantech Patenten in der Schweiz haben die Wirtschaftsbereiche Metallerzeugnisse, Metallerzeugung und der Maschinenbau, gefolgt von den nichtmetallischen Mineralstoffen, der Grundstoffchemie und dem Fahrzeugbau. Die Metallerzeugnisse und die nichtmetallischen Mineralstoffen sind mit ihrem Cleantech-Patentanteil im internationalen Branchenvergleich sogar überdurchschnittlich. Gemäss der OECD-Spezifikation sind die Cleantech-Patente (environmental patents) in vier Teilbereiche eingeteilt: Luftverschmutzungsschutz (air pollution control), Wasserverschmutzungsschutz (water pollution control), Bewirtschaftung von festen Abfällen (solid waste management) und erneuerbare Energien (renewable energy).

Was unterscheidet auf Cleantech spezialisierte Firmen von anderen? Im Industriebereich sind die Cleantech-Firmen im Durchschnitt grösser, kapitalintensiver und produktiver als andere Unter nehmen. Sie sind aber etwa gleich innovativ und exportorientiert wie Firmen ohne Cleantech-Schwerpunkt. Die Cleantech-Firmen in der Industrie sind in der Regel einem stärkeren Preisdruck ausgesetzt und stützen sich bei Produktneuerungen häufiger auf externe Wissensquellen wie z.B. Lieferanten oder Konkurrenten. Im Dienstleistungsbereich sind die Cleantech-Unternehmen im Durchschnitt ebenfalls grösser und kapitalintensiver als die anderen Firmen, aber nicht produktiver. Zudem sind sie innovativer und stärker exportorientiert.
Politik trägt zur Förderung Cleantech bei In der Studie wurde auch untersucht, ob auf Länderstufe ein Zusammenhang zwischen Verpflichtungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen (Kyoto-Protokoll) und der Cleantech-Spezialisierung eines Landes besteht. Es zeigt sich, dass ein höherer Erreichungsgrad der Kyoto-Ziele mit einer höheren Spezialisierung einhergeht. Der politische Wille im Rahmen internationaler Übereinkünfte die Emissionstätigkeit zu reduzieren, erhöht somit die Cleantech Spezialisierung.
Die Studie «Potenziale für Cleantech im Industrie- und Dienstleistungsbereich in der Schweiz» finden Sie hier.

Die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich ist am Departement Management, Technologie und Ökonomie (D-MTEC) der ETH Zürich beheimatet. Sie ist das renommierteste Schweizer Forschungsinstitut für Konjunkturfragen. Die KOF erbringt fundierte und unabhängige Forschung zur schweizerischen und internationalen Konjunkturentwicklung und greift mit ihrer wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenz strukturelle und wirtschaftspolitische Fragen gesellschaftlicher Relevanz auf.

Swiss Cleantech Report: Schweiz weltweit unter den Innovativsten

Umweltfreundliche Technologien spielen für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz eine zunehmend wichtige Rolle. Eine neue Studie zeigt branchenübergreifend einen beachtlichen Anteil von Investitionen, die Schweizer Unternehmen für energieeffiziente Technologien aufwenden. Zudem, so das Fazit des Reports, gehört die Schweiz auf diesem Gebiet weltweit zu den innovativsten Ländern.
Cleantech legt zu in der Schweiz. Das grosse Wachstumspotential von Technologien, die zur effizienten Nutzung und Erhaltung der natürlichen Ressourcen beitragen, belegt der erstmals veröffentlichte «Swiss Cleantech Report», der den Schweizer Cleantech-Bereich umfassend und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Schon lange vor den jüngsten Reaktorunfällen in Japan hat die Schweiz das enorme wirtschaftliche Potential umweltfreundlicher Technologien erkannt und gefördert.

swiss cleantech report

Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) hat in einer neuen wissenschaftlichen Studie die wirtschaftlichen Mechanismen untersucht, die bei der Erzeugung und Verbreitung energieeffizienter Technologien eine Rolle spielen. Sie kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Schweizer Unternehmen im Durchschnitt zwischen 5 und 7 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für energieeffiziente Technologien aufwenden. Die Schweizer Wirtschaft nutzt demzufolge bereits heute Cleantech-Produkte in beachtlichem Ausmass – und dies über verschiedene Branchen hinweg. Mit mehr als 12 Prozent ist der Anteil an Investitionen in der Papier- und in der Elektrotechnikindustrie besonders hoch. Stromversorger liegen mit einem Anteil von 48 Prozent sogar noch höher. Zu den wichtigsten Investitionsmotiven zählen – unabhängig von der Grösse der Unternehmen – die hohen Energiepreise sowie umweltpolitische Faktoren.

Anzahl von Erfindungen im Zusammenhang mit der Minderung des Klimawandels oder der Anpassung an den Klimawandel, für die Patentschutz angemeldet wurde, pro Kopf.

Anzahl von Erfindungen im Zusammenhang mit der Minderung des Klimawandels oder der Anpassung an den Klimawandel, für die Patentschutz angemeldet wurde, pro Kopf.

Als einer der Pioniere auf dem Gebiet Cleantech gehört die Schweiz im internationalen Vergleich zu den innovativsten Ländern: Allein im Jahr 2008 waren pro Million Einwohner 20 zur Patentierung angemeldete Erfindungen im Bereich Cleantech zu verzeichnen. «Im Forschungs- und Entwicklungsbereich ist die Schweiz in der Tat Weltklasse», so Gian-Luca Bona, Direktor der Empa, die als Projektpartner am «Swiss Cleantech Report» mitgewirkt hat. «Aber damit die Schweizer Unternehmen im «Big Business» der Cleantech-Anwendungen gut positioniert sind, müssen wir die Resultate der Grundlagenforschung hier zu Lande noch effizienter in innovative Technologien umsetzen.»

Der «Swiss Cleantech Report» ist eine aktuelle Bestandsaufnahme des Schweizer Cleantech-Bereichs; er beleuchtet die exzellenten Rahmenbedingungen für Umwelttechnologien in der Schweiz im Hinblick auf Forschung und Entwicklung, wirtschaftliche Umsetzung sowie attraktive Finanzierungsmöglichkeiten.

Herausgegeben wird der «Swiss Cleantech Report» von einer Reihe wichtiger Institutionen aus Forschung, Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor. Projektpartner sind neben der Empa das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), CleantechAlps, das CSEM, das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum, Osec, das Paul Scherrer Institut (PSI), SIX Swiss Exchange und swisscleantech.

swisscleantech – die nachhaltig Innovative Strategie

Der Wirtschaftsverband swisscleantech hat am Freitag die Cleantech Strategie Schweiz präsentiert, welche verbindliche Klimaziele und verlässliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft fordert.
Die schweizerische Wirtschaft soll ihre weltweite Konkurrenzfähigkeit mit der Fokussierung auf nachhaltige Produktionsmethoden und Dienstleistungen verstärken.
Dem wachsenden Wirtschaftsverband, der von Nick Beglinger initiiert und präsidiert, gehören inzwischen rund 150 Mitglieder an.

swisscleantech bündelt als liberaler und nachhaltiger Wirtschaftsverband die Kräfte der Schweizer Cleantech Unternehmen, vertritt ihre Interessen in der Politik, baut die Verbindung der Marke Schweiz mit Cleantech auf, und bietet konkrete Dienstleistungen, Referenzprojekte und andere Mitgliedschaftsvorteile.

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Das Ziel der Cleantech Strategie Schweiz ist es, aufzuzeigen, wie die Schweiz vom global stark wachsenden Cleantech Markt profitieren und sich international als Cleantech Leader profilieren kann. Mit einer konsequenten Umsetzung der Strategie wird die eigene Versorgungssicherheit gefördert, attraktive Stellen geschaffen und der hohe Lebensstandard gesichert. Gleichzeitig kann die Schweiz einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung auf globaler Ebene leisten. Die Cleantech Strategie richtet sich an Politik und Wirtschaft. Sie wurde erarbeitet, um die angekündigten Massnahmen des Bundes, welche im Masterplan Cleantech anfangs November veröffentlicht werden, zu unterstützen und wichtige Handlungsoptionen aufzuzeigen.

In Ihrem Vorwort forderten Bertrand Piccard und Nick Beglinger, dass die Chancen im expandierenden Cleantech Markt aktiv genutzt werden.

Konkret hat swisscleantech das Ziel, wie in dieser Cleantech Strategie beschrieben, die Schweiz als Cleantech Land zu positionieren. Denken Menschen im Ausland an die Schweiz, dann sollen sie unser
Land neben Käse und Uhren auch mit Cleantech in Verbindung bringen. swisscleantech wurde Ende 2009 von Nick Beglinger, Christian Häuselmann und dem Team der Foundation for Global Sustainability sowie diversen Partnerorganisationen gegründet. Die heute beteiligten Personen gehören zu den Pionieren von Cleantech in der Schweiz. swisscleantech baut sein Gründernetzwerk systematisch auf und bietet auch konkrete Mitglieder Services und Referenzprojekte an.

swisscleantech hat auch eine eigene Facebook Gruppe.

Internetplattform des Bundes zu Cleantech

Der Bund hat eine neue Internetplattform zu Cleantech lanciert, die einen Überblick über Aktivitäten und Akteure im Bereich Cleantech in der Schweiz aufzeigt. Die Plattform www.cleantech.admin.ch wurde vom Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD) und Eidgenössischen Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ins Leben gerufen. Sie soll Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit Zugang zu relevanten Informationen zum Zukunftsmarkt Cleantech bieten.

Welche Forschungsaktivitäten laufen im Bereich Cleantech in der Schweiz? Wo lassen sich entsprechende Aus- und Weiterbildungen absolvieren? Welche Exportunterstützung steht innovativen KMU zur Verfügung? Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Cleantech-Projekte? Wer wissen will, was rund um Cleantech in der Schweiz läuft, findet auf www.cleantech.admin.ch die entsprechenden Informationen oder Verweise auf weiterführende Angebote.

Cleantech

Die Grundidee des „Masterplans Cleantech Schweiz“ ist, die positive Entwicklung der Unternehmen mit Cleantech-Anwendungen durch einen Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik noch mehr zu stärken.

Cleantech ist ein branchenübergreifendes Wirtschaftssegment und vereinigt alle Aktivitäten zum schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Dazu gehören erneuerbare Energien, Energie- und Rohstoffeffizienz, erneuerbare Materialien, Abfallwirtschaft, saubere Produktionsprozesse oder die Wasserwirtschaft.

Cleantech umfasst alle Produkte und Dienstleistungen, die eine positive und nachhaltige Auswirkung auf Umwelt und Klimaschutz haben. Cleantech trägt dazu bei, dass mit den knappen Ressourcen unseres Planeten besser, effizienter und umweltschonender umgegangen wird.

Cleantech umfasst eine Vielzahl von Teilbereichen: erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiespeicherung, erneuerbare Materialien, Ressourcen- und Materialeffizienz (inkl. Abfallwirtschaft und Recycling), nachhaltige Wasserwirtschaft, nachhaltige Mobilität, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, weisse Biotechnologie, Umwelttechnik im engeren Sinn (inkl. Messtechnik, Altlastensanierung, Filtertechnik).

Tiefer Energieverbrauch, nachhaltiger Einsatz von Ressourcen und geringe Umweltbelastung: Sauberen Produkten und effizienten Verfahren gehört die Zukunft. Im Bereich Cleantech eröffnen sich enorme Wachstumspotenziale für die Schweizer Wirtschaft.