Umweltfreundliche Technologien spielen für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz eine zunehmend wichtige Rolle. Eine neue Studie zeigt branchenübergreifend einen beachtlichen Anteil von Investitionen, die Schweizer Unternehmen für energieeffiziente Technologien aufwenden. Zudem, so das Fazit des Reports, gehört die Schweiz auf diesem Gebiet weltweit zu den innovativsten Ländern.
Cleantech legt zu in der Schweiz. Das grosse Wachstumspotential von Technologien, die zur effizienten Nutzung und Erhaltung der natürlichen Ressourcen beitragen, belegt der erstmals veröffentlichte «Swiss Cleantech Report», der den Schweizer Cleantech-Bereich umfassend und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Schon lange vor den jüngsten Reaktorunfällen in Japan hat die Schweiz das enorme wirtschaftliche Potential umweltfreundlicher Technologien erkannt und gefördert.
Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) hat in einer neuen wissenschaftlichen Studie die wirtschaftlichen Mechanismen untersucht, die bei der Erzeugung und Verbreitung energieeffizienter Technologien eine Rolle spielen. Sie kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Schweizer Unternehmen im Durchschnitt zwischen 5 und 7 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für energieeffiziente Technologien aufwenden. Die Schweizer Wirtschaft nutzt demzufolge bereits heute Cleantech-Produkte in beachtlichem Ausmass – und dies über verschiedene Branchen hinweg. Mit mehr als 12 Prozent ist der Anteil an Investitionen in der Papier- und in der Elektrotechnikindustrie besonders hoch. Stromversorger liegen mit einem Anteil von 48 Prozent sogar noch höher. Zu den wichtigsten Investitionsmotiven zählen – unabhängig von der Grösse der Unternehmen – die hohen Energiepreise sowie umweltpolitische Faktoren.
Als einer der Pioniere auf dem Gebiet Cleantech gehört die Schweiz im internationalen Vergleich zu den innovativsten Ländern: Allein im Jahr 2008 waren pro Million Einwohner 20 zur Patentierung angemeldete Erfindungen im Bereich Cleantech zu verzeichnen. «Im Forschungs- und Entwicklungsbereich ist die Schweiz in der Tat Weltklasse», so Gian-Luca Bona, Direktor der Empa, die als Projektpartner am «Swiss Cleantech Report» mitgewirkt hat. «Aber damit die Schweizer Unternehmen im «Big Business» der Cleantech-Anwendungen gut positioniert sind, müssen wir die Resultate der Grundlagenforschung hier zu Lande noch effizienter in innovative Technologien umsetzen.»
Der «Swiss Cleantech Report» ist eine aktuelle Bestandsaufnahme des Schweizer Cleantech-Bereichs; er beleuchtet die exzellenten Rahmenbedingungen für Umwelttechnologien in der Schweiz im Hinblick auf Forschung und Entwicklung, wirtschaftliche Umsetzung sowie attraktive Finanzierungsmöglichkeiten.
Herausgegeben wird der «Swiss Cleantech Report» von einer Reihe wichtiger Institutionen aus Forschung, Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor. Projektpartner sind neben der Empa das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), CleantechAlps, das CSEM, das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum, Osec, das Paul Scherrer Institut (PSI), SIX Swiss Exchange und swisscleantech.