Welche Musik bringt uns zum Tanzen? Geschmack ist entscheidender als der Rhythmus

Die Groove-Forschung untersucht, welche Eigenschaften eines Songs Menschen zur Körperbewegung anregen. Ein Forscherteam der Hochschule Luzern konnte nun zeigen, dass diese Wirkung nicht nur mit der Musik allein zu tun hat, sondern wesentlich von den Hörerinnen und Hörern selbst ausgeht.

Zu verstehen, was die Menschen animiert, sich synchron zu Musik zu bewegen, ist so etwas wie ein heiliger Gral für die Musikpsychologie. «Die Ursachen für den Groove suchen wir vor allem bei rhythmischen Eigenschaften der Musik, doch bisherige Resultate sind widersprüchlich», sagt Forscher Olivier Senn von der Hochschule Luzern. Um das «Geheimnis des Groove» zu lüften, starteten er und sein Team vor zwei Jahren ein Online-Hörexperiment, bei dem die Teilnehmenden rekonstruierte Schlagzeugmuster aus 248 Songs bewerteten. Die Songs stammten aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen – zum Beispiel Pop, Rock, Funk, Soul und Disco – und wurden im Original von fünfzig weltbekannten Schlagzeugern eingespielt, darunter John Bonham (Led Zeppelin), Clyde Stubblefield (James Brown) oder Chad Smith (Red Hot Chili Peppers).

«Wir gingen davon aus, dass das Schlagzeug als prägnantes und taktgebendes Instrument eine wesentliche Rolle für das Groove-Empfinden spielt», so Senn. Für das Online-Hörexperiment wurde daher nur der «nackte» Schlagzeugrhythmus des jeweiligen Song-Ausschnitts extrahiert.
Das Experiment lief zwischen Oktober 2016 und Dezember 2017. 665 Personen, mehrheitlich aus der Schweiz und aus Deutschland, beteiligten sich daran. Sie hörten sich einige der Schlagzeugmuster an und gaben insgesamt 8ʼ329 Bewertungen darüber ab, wie stark die Rhythmen bei ihnen den Wunsch auslösten, sich zur Musik zu bewegen.

Persönlicher Geschmack dominiert musikalische Faktoren
Anhand der Bewertungen zeigten sich zahlreiche kleine rhythmische Effekte: Zum Beispiel erzeugten komplexere Schlagzeug-Rhythmen eine höhere Groove-Wirkung. Doch dieser Effekt hing massgeblich von der musikalischen Expertise der Umfrage-Teilnehmenden ab: Berufs- und Amateurmusikerinnen und -musiker reagierten positiv auf Komplexität, während sich die Laien genauso gerne zu einfachen Rhythmen bewegen wollten.

Einen deutlich grösseren Einfluss hatte jedoch der persönliche Musikgeschmack: Die Teilnehmenden schätzten ein Schlagzeugmuster signifikant besser ein, wenn sie dachten, es stammt von einem Stil, den sie mögen oder von einem Song, den sie kennen. «Das hat uns überrascht», so Senn, «schliesslich fehlten den isolierten Schlagzeugmustern die meisten Merkmale, die auf den Stil oder den Song schliessen lassen – wie die Instrumentierung, der Gesangsstil, die Melodie, der Liedtext oder der Sound.» Die reine Assoziation eines Rhythmus mit einem Stil oder einem Song reichte offenbar aus, um die Bewertungen zu beeinflussen. «Wir wussten natürlich, dass der Musikgeschmack die Wahrnehmung von Musik einfärbt. Überraschend war jedoch die starke Dominanz des persönlichen Musikgeschmacks», so Senn.

Konsequenzen für die Groove-Forschung
Die Groove-Forschung suchte bisher nach universellen Faktoren, nach musikalischen Eigenschaften, die auf die Mehrzahl der Menschen eine ähnliche Wirkung haben. Die neuen Resultate stellen diesen Ansatz in Frage: Je nach stilistischem oder kulturellem Kontext können es völlig unterschiedliche Faktoren sein, die bei den Menschen den Wunsch auslösen, zu tanzen. «Die Groove-Forschung muss nun dringend ihre Perspektive erweitern», sagt Senn. «Um zu verstehen, wie eine Person auf Musik reagiert, müssen wir viel mehr über sie wissen: welche Musik sie kennt und mag, mit welcher Musik sie aufgewachsen und in welche Kultur sie eingebettet ist, und ob sie sich grundsätzlich gerne zu Musik bewegt. Unsere nächste Studie wird diese Faktoren berücksichtigen.»

Für einen nächsten Schritt haben die Luzerner Forscher ihren Groove-Fragebogen überarbeitet, um geschmackliche besser von motorischen Reaktionen unterscheiden zu können. Der neue Fragebogen wird zurzeit im Rahmen einer breit angelegten Umfrage getestet, zu der alle eingeladen sind: www.hslu.ch/groove-questionnaire (Englisch).

Ab 2019 plant das Team eine neue, gross angelegte Studie, die auf kontextuelle Faktoren der Hörerinnen und Hörer sowie das Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug fokussieren wird.

Die Projekte zur Erforschung des Groove
Vor sechs Jahren startete das Forschungsteam des Departements Musik der Hochschule Luzern seine Untersuchungen zur Groove-Wahrnehmung. Zunächst widmete es sich der These, wonach Verschiebungen des Bass- und Schlagzeugspiels im Millisekundenbereich, das sogenannte Microtiming, für den Groove mitverantwortlich sind. Die Luzerner Wissenschaftler untersuchten die Regungen von Testpersonen mittels videobasierter Bewegungsverfolgung. Dabei zeigte sich, dass Microtiming zwar durchaus eine Rolle für den Groove spielt, aber nur einen kleinen Teil des Phänomens erklärt.
Im Folgeprojekt, das ebenfalls vom Schweizerischen Nationalfonds SNF gefördert wurde, konzentrierten sich die Forscher auf das Schlagzeug: In einem ersten Teil (2016 bis 2017) suchten sie im Rahmen eines Hörexperiments nach Zusammenhängen zwischen Schlagzeugmustern und Höreindrücken. Weitere Informationen dazu gibt es unter: www.hslu.ch/groove.
In einem nächsten Projekt werden die Musikbiografien der Hörerinnen und Hörer und das Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug im Vordergrund stehen.

Welches Auto wird «Schweizer Auto des Jahres 2019»?

Bereits zum achten Mal organisiert die Schweizer Illustrierte zusammen mit den Partnern AutoScout24, Blick und SonntagsBlick, L’illustré und il caffè die grösste sprachübergreifende und schweizweite Publikumswahl. 39 Autos treten an zum Wettbewerb. Drei Fachjurys küren das «Schweizer Auto des Jahres», das «stylischste Auto der Schweiz» und das «grünste Auto der Schweiz». Bis zum 18. November 2018 kann zudem in einem öffentlichen Voting abgestimmt werden, welches das «Lieblingsauto der Schweizer» wird.

39 komplett neue Fahrzeuge, die 2018 auf dem Schweizer Markt lanciert oder vorgestellt wurden oder bis spätestens März 2019 bestellt werden können, stehen zur Auswahl – vom umweltfreundlichen Auto mit Alternativantrieb über den familientauglichen SUV bis zur Luxuslimousine. Mit über 52’000 Stimmen haben die Schweizerinnen und Schweizer letztes Jahr den Alfa Romeo Stelvio zum «Lieblingsauto der Schweizer» gewählt. Eine Fachjury zeichnete den Opel Ampera-e mit dem begehrten Titel «Schweizer Auto des Jahres 2018» aus. Als «stylischstes Auto der Schweiz» überzeugte der Range Rover Velar, als «grünstes Auto der Schweiz» der Renault Zoe Z.E. 40. Welche Kandidaten setzen sich dieses Jahr durch? Welche Innovationen und verbaute Erfindungen bringen es ?

Die Leserinnen und Leser können per Telefon, SMS, Postkarte oder online unter www.schweizer-auto-des-jahres.ch für ihr persönliches Lieblingsauto voten. Unter allen Teilnehmenden werden drei attraktive Kompakt-SUV (VW T-Roc, Mazda CX-3 und Renault Kadjar) im Wert von je 40’000 Franken verlost.

Die Gewinnerautos aller Kategorien werden auf der grossen «Auto des Jahres»-Party am 5. Dezember 2018 bekannt gegeben.

Alles zu den nominierten Autos, zur Wahl selbst und den attraktiven Preisen im Auto-Extra der aktuellen Schweizer Illustrierte.

Diese Innovationen dienen als Alternativen zum Rauchen

Zigaretten gehören für viele Menschen zum Alltag dazu. Ein Fünftel der Eidgenossen raucht täglich, hinzu kommen Gelegenheitsraucher. Dabei sind die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens seit vielen Jahrzehnten in einer Vielzahl von Studien nachgewiesen worden.


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Tabakrauch enthält 4000 verschiedene Stoffe, von denen 40 als krebserregend eingestuft werden. Besonders problematisch sind Kohlenmonoxid und Teer, welche eine besonders starke Beeinträchtigung der Lungen und des Herzens nach sich ziehen. Obwohl sich das Rauchen zwar bei vielen Menschen gehalten hat, gibt es auf der anderen Seite dank des Informationszeitalters ein erhöhtes Bewusstsein von Menschen in Bezug auf die Folgen von Tabakrauch. Dies hat Alternativen zur Zigarette immer prominenter werden lassen.
Elektronische Zigaretten haben sich bei vielen Menschen vermehrt als Alternative zu den normalen Zigaretten etabliert. Bei dieser Form des Rauchens werden sowohl kein Tabak als auch keine Extrastoffe verbrannt. Dies hat das Ansehen der E-Zigaretten als saubere Art des Tabakkonsums ansteigen lassen und ist dafür verantwortlich, dass die Methode gegenüber traditionellen Formen des Rauchens immer beliebter geworden ist. Anstelle des Verbrennungsprozesses wird Nikotin zusammen mit anderen Chemikalien in Form von Flüssigkeit mithilfe des E-Zigaretten-Akkus erhitzt und verdampft. Doch auch wenn Menschen bei dieser Form des Rauchens kein Kohlenmonoxid oder keinen Teer inhalieren, sind die Chemikalien in den Tabakflüssigkeiten ein Faktor, der ebenfalls betrachtet werden muss. Hinzu kommt, dass viele der Flüssigkeiten viel mehr Nikotin enthalten als normale Zigaretten. Wer nach Alternativen zu Zigaretten sucht, mag den teils seht hohen Nikotingehalt daher nicht als vorteilhaft empfinden und auch wer sich das Rauchen abgewöhnen will, sollte sich überlegen, ob eine Erhöhung des Nikotinlevels dafür hilfreich ist.


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Aus dem Grunde haben sich andere rauchfreie Tabakprodukte immer stärker etablieren können, auch wenn die Ideen dahinter schon viel älter sind. Die Formen variieren jedoch stark untereinander. Schnupftabak gilt als eine sehr traditionelle Form des rauchfreien Tabakkonsums, hat aber in den letzten Jahren gegenüber dem Kautabak etwas seine Bedeutung verloren. Wie der Name schon sagt, wird Kautabak im Mund angewendet. Diese Produkte können dabei auch mit Geschmacksverstärkern angereichert sein. Doch nicht alle Formen müssen gekaut werden, denn auch beim Kautabak selbst gibt es Unterschiede. So werden bei vielen Kautabak-Varianten Säfte produziert, die ausgespuckt werden müssen. Dies ist beim sogenannten Snus nicht der Fall. Hier müssen Konsumenten auch nicht aktiv kauen, um das Genussmittel zu gebrauchen. Der Effekt ist, dass Snus so ist, als würde man einen kleinen Teebeutel in den Mund legen. Snus kommt ursprünglich aus Schweden und konnte sich dort als eines der beliebtesten Genussmittel durchsetzen. Der Erfolg ist auch in den USA sichtbar, wo Snus als Alternative zu vielen anderen Tabakprodukten betrachtet wird. Allerdings sind die Qualitätskontrollen in den Staaten weniger strikt, was den schwedischen Snus im Vergleich qualitativ hochwertiger macht. Snusprodukte können unterschiedliche Stärken von Nikotin aufweisen und in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen daherkommen.
Rauchfreier Tabak hat weltweit ein immer grösseres Interesse erzeugen können. Der Grund dafür ist ursprünglich die „Harm-Reduction“-Bewegung in den USA gewesen, die die starken gesundheitsbeeinträchtigenden Faktoren von Zigaretten mit rauchfreien Alternativen kontern möchte. Das ist einer der Gründe, warum Entwickler und Unternehmen nach immer neueren Methoden suchen, um die Gesundheitsgefährdung von Tabak und Nikotin so weit wie möglich zu minimieren.