Zwei Schweizer nominiert für „European Inventor Award 2010“

Zwölf Kandidaten aus neun Ländern hoffen dieses Jahr auf den Gewinn des European Inventor Award 2010. Gemeinsam mit der Europäischen Kommission zeichnet das Europäische Patentamt (EPA) jährlich bedeutende Erfindungen mit dem angesehenen Innovationspreis aus. Der rein ideelle, nicht dotierte Preis wird in den vier Kategorien Lebenswerk, Industrie, KMU/Forschung und außereuropäische Staaten verliehen. Geehrt werden Erfinder und Erfinderteams, die mit ihren bahnbrechenden Arbeiten Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit geben und so zu Fortschritt und Wohlstand beitragen. Eine hochrangig besetzte internationale Jury wird die vier Sieger bestimmen, die am 28. April 2010 in Madrid die Preise aus der Hand von EPA-Präsidentin Alison Brimelow erhalten.

In der Kategorie Industrie für den European Inventor Award 2010 sind die zwei Schweizer Erfinder Albert Markendorf und Raimund Loser nomminiert mit der Erfindung: Das dreidimensionale, lasergesteuerte Messsystem zur Qualitätskontrolle in der Automobil- und Luftfahrtindustrie vermisst Objekte mit höchster Präzision. Ihre Scanner werden heute von Leica Geosystems mit Erfolg in der gesamten Welt vermarktet.

innoaward2010
Zum Kreis der Nominierten gehören Erfinder, die zukunftsweisende Innovationen auf Gebieten wie der Einsparung von Trinkwasser, der Synthese von Kohlenstoff-Molekülen in „Fußball“-Form (Fullerenen), der Behandlung von Krebserkrankungen bis hin zur digitalen Datenverschlüsselung auf den Weg gebracht haben. Die weiteren Nominierungen betreffen technische Entwicklungen, die zum Erfolg der Spielekonsole Wii bzw. der zivilen Nutzung des GPS beigetragen haben. Wegweisende Forschungen zum mobilen Einsatz von Brennstoffzellen gehören ebenso dazu, wie ein „grüner“ Kunststoff und die Internet-Verbindung über die Steckdose. Neben den traditionell innovationsorientierten Ländern Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien und USA sind dieses Jahr auch Beiträge aus Belgien, Dänemark, Spanien und Kanada vertreten.

Antonio Tajani, Vizepräsident und EU-Kommissar für Industrie und Unternehmen, sagt: „Die Nominierten führen uns den Reichtum der menschlichen Vorstellungskraft vor Augen. Ihre Erfindungen haben die Menschheit vorangebracht und unsere moderne Welt geprägt. Ihr Erfindergeist trägt aber auch dazu bei, Arbeitsplätze in Europa zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu steigern. Ich hoffe, dass diese Erfinder andere ermutigen werden, in ihre Fußstapfen zu treten.“

„Die Kernaufgabe des Patentsystem liegt in der Unterstützung des Innovationsprozess durch den wirksamen Schutz von Erfindungen. Die Leistungsfähigkeit des Systems muss erhalten und gestärkt werden, um auch in Zukunft die patentgestützte Verbreitung bahnbrechender Technologien zu ermöglichen“, erklärt EPA-Präsidentin Alison Brimelow.

Die Nominierungen zum European Inventor Award erfolgen über die Selbstbewerbung von Unternehmen sowie auf Vorschläge der Patentprüfer der nationalen Patentämter und des EPA. Alle eingegangenen Vorschläge werden von Experten des EPA auf die Erfüllung inhaltlicher und formeller Kriterien hin überprüft, ehe sie der Jury vorgelegt werden. Zu den früheren Gewinnern des Award zählen der Vater der Solartechnik, Adolf Goetzberger (2009), Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg (2006), AIDS-Forscher Erik De Clercq (2008) und der Erfinder des Mikroprozessors, Federico Faggin (2006).

Mehr Infos über die Sieger gibt es in ein paar Tagen.