Europäischer Erfinderpreis 2012

Fünfzehn Wissenschaftler und Unternehmer sind für den Europäischen Erfinderpreis nominiert, der jährlich vom Europäischen Patentamt (EPA) an herausragende Erfinder für ihren Beitrag zum technologischen, sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt vergeben wird. Die Preisträger werden im Rahmen der Preisverleihung am 14. Juni 2012 in Kopenhagen bekannt gegeben.

Die fünfzehn Finalisten kommen aus den Bereichen medizinische Forschung, Medizintechnik, Telekommunikation, Abwasserreinigung, Recycling von Batterien, Energiespeicher, Kleidung, Lasertechnologie, Gleisbau und Architektur. Die Finalisten stammen aus sieben europäischen und zwei außereuropäischen Ländern, leider in diesem Jahr keiner aus der Schweiz.

Europäische Erfinderpreis 2012

Europäische Erfinderpreis 2012


Der Europäische Erfinderpreis wird in den fünf Kategorien „Industrie“, „Forschung“, „Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“, „Außereuropäische Staaten“ sowie „Lebenswerk“ vergeben. Von den rund 200 nominierten Erfindern oder Erfinderteams wählte eine internationale Jury die 15 Finalisten aus. Die Jury setzt sich aus führenden Persönlichkeiten aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Medien zusammen. EPA Präsident Benoît Battistelli bekräftigte: „Patente spielen eine Schlüsselrolle, um Innovation anzuregen, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern und die Gesellschaft voranzubringen. Hinter jeder Innovation stehen leidenschaftliche Entdecker, denen das EPA seine Anerkennung zollen möchte. Erfinder sind die wahren Helden der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts.“

European Inventor Award auf Facebook

European Inventor Award 2012
14 June 2012
Royal Danish Playhouse
Copenhagen, Denmark

Patente: Europäischer Erfinderpreis 2011

Das Europäische Patentamt, die ungarische EU-Ratspräsidentschaft und die Europäische Kommission haben heute in der Akademie der Wissenschaften in Budapest Europas Innovationspreis verliehen.

Die Preisträger sind:

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• Lebenswerk: Per-Ingvar Brånemark (Schweden). Brånemark ist der Pionier der Osseointegration, einer heute nicht mehr wegzudenkenden medizinischen Technik auf der Basis von Titanimplantaten, die eine stabile Verbindung zwischen Implantat und Knochen schafft.

Sie ist inzwischen das Standardverfahren der Zahnimplantologie und findet breite Anwendung in der wiederherstellenden Chirurgie.

• Industrie: Ann Lambrechts, Bekaert (Belgien). Lambrechts’ Erfindung hat durch eine Steigerung der Biegefestigkeit von bewehrten Betonkonstruktionen eine Fülle von neuen architektonischen Möglichkeiten eröffnet.

Die von ihr entwickelten Stahlfaserelemente erhöhen beträchtlich die Biegezugfestigkeit von Beton, verkürzen die Bauzeit und haben neue spektakuläre Bauwerke wie den Gotthardtunnel
ermöglicht.

• KMU: Jens Dall Bentzen, Dall Energy Aps (Dänemark). Dall Bentzens Spezialofen mit geringem Schadstoff- und Partikelausstoß verwertet Biobrennstoffe mit bis zu 60 % Restfeuchtigkeit und ist deshalb für die umweltneutrale, hocheffiziente und somit kostengünstige Energiegewinnung aus Biomasse in Fabriken und Produktionsstätten ideal geeignet.

• Forschung: Christine Van Broeckhoven, Vlaams Interuniversitair Instituut voor Biotechnologie (Belgien). Van Broeckhovens innovatives Verfahren zur Identifikation der Krankheitsgene bei Alzheimer-Patienten ist wegweisend für die Entwicklung moderner Arzneimittel und Therapien im Kampf gegen Alzheimer.
Jedes der von ihr identifizierten Gene und Proteine dient als potenzieller Angriffspunkt für die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen.

• Außereuropäische Staaten: Ashok Gadgil und Vikas Garud, University of California/Lawrence Berkeley National Laboratory, WaterHealth International (USA/Indien). Das UV-Entkeimungsgerät von Gadgil und Garud kann mit einer 40-Watt-UV-Lampe 1.000 Liter Wasser pro Stunde entkeimen.

Das Wasseraufbereitungsgerät wurde bereits weltweit in mehr als zehn Ländern installiert und versorgt über zwei Millionen Menschen mit sauberem Wasser.

Zwei Schweizer nominiert für „European Inventor Award 2010“

Zwölf Kandidaten aus neun Ländern hoffen dieses Jahr auf den Gewinn des European Inventor Award 2010. Gemeinsam mit der Europäischen Kommission zeichnet das Europäische Patentamt (EPA) jährlich bedeutende Erfindungen mit dem angesehenen Innovationspreis aus. Der rein ideelle, nicht dotierte Preis wird in den vier Kategorien Lebenswerk, Industrie, KMU/Forschung und außereuropäische Staaten verliehen. Geehrt werden Erfinder und Erfinderteams, die mit ihren bahnbrechenden Arbeiten Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit geben und so zu Fortschritt und Wohlstand beitragen. Eine hochrangig besetzte internationale Jury wird die vier Sieger bestimmen, die am 28. April 2010 in Madrid die Preise aus der Hand von EPA-Präsidentin Alison Brimelow erhalten.

In der Kategorie Industrie für den European Inventor Award 2010 sind die zwei Schweizer Erfinder Albert Markendorf und Raimund Loser nomminiert mit der Erfindung: Das dreidimensionale, lasergesteuerte Messsystem zur Qualitätskontrolle in der Automobil- und Luftfahrtindustrie vermisst Objekte mit höchster Präzision. Ihre Scanner werden heute von Leica Geosystems mit Erfolg in der gesamten Welt vermarktet.

innoaward2010
Zum Kreis der Nominierten gehören Erfinder, die zukunftsweisende Innovationen auf Gebieten wie der Einsparung von Trinkwasser, der Synthese von Kohlenstoff-Molekülen in „Fußball“-Form (Fullerenen), der Behandlung von Krebserkrankungen bis hin zur digitalen Datenverschlüsselung auf den Weg gebracht haben. Die weiteren Nominierungen betreffen technische Entwicklungen, die zum Erfolg der Spielekonsole Wii bzw. der zivilen Nutzung des GPS beigetragen haben. Wegweisende Forschungen zum mobilen Einsatz von Brennstoffzellen gehören ebenso dazu, wie ein „grüner“ Kunststoff und die Internet-Verbindung über die Steckdose. Neben den traditionell innovationsorientierten Ländern Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien und USA sind dieses Jahr auch Beiträge aus Belgien, Dänemark, Spanien und Kanada vertreten.

Antonio Tajani, Vizepräsident und EU-Kommissar für Industrie und Unternehmen, sagt: „Die Nominierten führen uns den Reichtum der menschlichen Vorstellungskraft vor Augen. Ihre Erfindungen haben die Menschheit vorangebracht und unsere moderne Welt geprägt. Ihr Erfindergeist trägt aber auch dazu bei, Arbeitsplätze in Europa zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu steigern. Ich hoffe, dass diese Erfinder andere ermutigen werden, in ihre Fußstapfen zu treten.“

„Die Kernaufgabe des Patentsystem liegt in der Unterstützung des Innovationsprozess durch den wirksamen Schutz von Erfindungen. Die Leistungsfähigkeit des Systems muss erhalten und gestärkt werden, um auch in Zukunft die patentgestützte Verbreitung bahnbrechender Technologien zu ermöglichen“, erklärt EPA-Präsidentin Alison Brimelow.

Die Nominierungen zum European Inventor Award erfolgen über die Selbstbewerbung von Unternehmen sowie auf Vorschläge der Patentprüfer der nationalen Patentämter und des EPA. Alle eingegangenen Vorschläge werden von Experten des EPA auf die Erfüllung inhaltlicher und formeller Kriterien hin überprüft, ehe sie der Jury vorgelegt werden. Zu den früheren Gewinnern des Award zählen der Vater der Solartechnik, Adolf Goetzberger (2009), Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg (2006), AIDS-Forscher Erik De Clercq (2008) und der Erfinder des Mikroprozessors, Federico Faggin (2006).

Mehr Infos über die Sieger gibt es in ein paar Tagen.