Daniel Loss mit Marcel Benoist Preis 2010 ausgezeichnet

Der Rat der Marcel Benoist Stiftung hat den Marcel Benoist Preis 2010, den wichtigsten Wissenschaftspreis der Schweiz, dem Theoretischen Physiker Daniel Loss von der Universität Basel zugesprochen. Er wird ausgezeichnet für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Physik des Quantencomputers. Professor Loss wird den Preis am 25. November in einer feierlichen Zeremonie an der Universität Basel entgegen nehmen dürfen. Der Preis wird von Bundesrat Didier Burkhalter, dem Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern und Präsidenten der Marcel Benoist Stiftung übergeben.

Daniel Loss

Daniel Loss

Loss befasst sich mit Quantenphänomen in magnetischen und elektronischen Nanosystemen und ist ein führender Experte auf dem Gebiet der Quanteninformation und Festkörperphysik. In einer Reihe von bahnbrechenden Arbeiten haben Loss und Mitarbeiter ein Konzept zur Realisierung eines Quantencomputers vorgeschlagen, das heisst ein Superrechner, der Probleme, die heute als praktisch unlösbar gelten, effizient lösen könnte. Die Arbeiten von Loss und seinem Basler Team sind weltweit auf grosses Interesse gestossen und haben eine regelrechte Flut von Experimenten ausgelöst, die diese Theorien in bemerkenswerter Weise bestätigt haben.

Loss ist Direktor des 2005 gegründeten „Center for Quantum Computing and Quantum Coherence (QC2)“ in Basel, das heute als eines der weltweit führenden Forschungszentren im Bereich der Quanteninformation und Festkörperphysik gilt. Loss ist zudem Co-Direktor des Swiss National Center of Competence and Research (NCCR) in Nanoscale Science an der Universität Basel, und war mehrmals Vorsteher des Departements Physik.

Die Vielfalt von Loss’ Forschungsarbeiten ist bemerkenswert und umfasst neben Quantencomputing weitere Gebiete der Quantentheorie des Festkörpers. Stichworte hierzu sind Spintronics- d.h. Spin- und Transportphysik in ungeordneten Halbleitern mit relativistischen Spin-Bahn-Effekten-, Kernspins und Elektron-Wechselwirkung in niedrig-dimensionalen Quantensystemen, sowie magnetische Moleküle und Nanomagnetismus. Auch hier hat Loss mit seinem Team vielbeachtete Beiträge geleistet, was sich auch in den ausserordentlich hohen Zitationsraten seiner Publikationen niederschlägt. Loss gehört zudem zu den weltweit höchstzitierten Physikern, und ist ein vielgefragter Sprecher an internationalen Konferenzen.

Der als „schweizerischer Nobelpreis“ bezeichnete Marcel Benoist Preis zeichnet seit 1920 jedes Jahr in der Schweiz etablierte Wissenschaftler für ihre bedeutenden Arbeiten und deren Auswirkung auf das menschliche Leben aus. Und wie von mir bereits berichtet lancieren Marcel Benoist Stiftung und Schweizer Jugend forscht neues gemeinsames Projekt.

Bundesrat Didier Burkhalter, Präsident der Marcel Benoist Stiftung und Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern, wird Professor Daniel Loss die Auszeichnung am Donnerstag, 25. November 2010, anlässlich einer öffentlichen Feier an der Universität Basel überreichen.