Solaranlage zur Erzeugung der elektrischen und thermischen Energie

Der Jahresweltenergiebedarf der Menschheit könnte durch die Sonneneinstrahlung innerhalb einer halben Stunde gedeckt werden. Die Sonne schenkt uns so viel Energie, von der wir nur einen kleinen Bruchteil zu nutzen gelernt haben. Um den Energieertrag der Sonneneinstrahlung zu erhöhen und die Umwelt mehr zu entlasten, sollte der Wirkungsgrad der Solaranlagen erhöht werden.

Die Sonneneinstrahlung in Deutschland beträgt ca. 1000 W/m2. Dabei liegt die Energieausbeute bei ca. 100-120 W/m2 bei den Photovoltaikanlagen und ca. 500-600 W/m2 bei den thermischen Solaranlagen. Die Monate im Sommerhalbjahr (April bis September) sind die einstrahlungsrelevanten Monate, auf die etwa 75% der Jahreseinstrahlungssumme entfallen. Gleichzeitig ist zu bedenken, dass die EU bei Neubauten die Einführung des Nullenergiehauses bis zum Jahr 2025 als Standard anstrebt.

Modell vom Kombikollektor.

Modell vom Kombikollektor.

Bei der herkömmlichen Photovoltaikanlage wird der Wirkungsgrad wegen der Erhitzung von Halbleiterzellen um bis zu 30 % gesenkt. Der Anlagepreis wird im Wesentlichen vom Preis der Photozellen bestimmt. Die thermischen Solaranlagen sind zwar wesentlich günstiger als die photovoltaischen, lassen aber den „elektrischen“ Teil der Sonneneinstrahlung außer Acht.
Um die Vorteile der herkömmlichen Anlagen hervorzuheben und die Nachteile zu mindern, wird ein Hybrid- bzw. Kombikollektor entwickelt. Eine größere Energieausbeute lässt sich auf folgendem Wege erreichen. Die gesamte Sonneneinstrahlung wird durch einen Strahlungsbündler eingefangen und geteilt weitergeleitet – der „elektrische“ Teil wird auf die photovoltaische Zelle konzentriert und der „thermische“ Teil durch die Wände des Strahlungsbündlers auf die wärmeabführenden Leitungen (zweiter Kreis) durchgelassen. Die photovoltaischen Zellen werden mit einem anderen wärmeabführenden Kreis (erster Kreis) auf die optimale Temperatur abgekühlt, wobei diese thermische Energie für die Vorwärmung des zweiten Kreises benutzt wird. Die Wände des Bündlers sind mit einer Nanobeschichtung versehen, mit deren Hilfe die Teilung der Sonneneinstrahlung geschieht.

Modell vom Kombikollektor. Schnitt rechts

Modell vom Kombikollektor. Schnitt rechts

Die Zwischenräume zwischen den Strahlungsbündlern haben eine wesentlich größere Grundfläche (n-fach, im dargestellten Modell 20-fach) als die Fläche der photovoltaischen Zellen. Dies bringt mit sich die Kosteneinsparung für photovoltaischen Zellen (bei gleicher oder höherer Leistung). Die Zwischenräume zwischen den Strahlungsbündlern sind in beiden Richtungen mit wärmeabführenden Leitungen versehen. Dadurch wird die Effizienz beim Auffangen von thermischer Energie höher als bei den herkömmlichen Solaranlagen.

Modell vom Kombikollektor. Schnitt links.

Modell vom Kombikollektor. Schnitt links.

Als Alternative (s. Gesamtbild) ist links ein länglicher Bündler dargestellt. Aus Herstellungsgründen dürfte es einfacher sein, die Strahlungsbündler auf die
gesamte Länge des Kollektors zu fertigen (obwohl die Bestrahlung der photovoltaischen Zellen sowie die gesamte Effizienz der Anlage kleiner wird).


Folgende Vorteile ergeben sich mit dem Kombikollektor:
1. Die Effizienz der Photozellen wird alleine wegen der aktiven Kühlung um bis zu ca. 25% – 30% erhöht.
2. Die Einstrahlungsintensität kann (je nach ausgewählter Geometrie des Trichters) n-fach erhöht werden (im Modell nur durch den Konzentrator 20-fach).
3. Eine Steigerung der thermischen Anteile der Energieausbeute, da das Medium des 2.Kreises von dem Medium des 1.Kreises vorgewärmt wird.
4. Ein Abwerfen der Sonnenenergie (besonders in Sommermonaten) wird wegen der selektiven Beschichtung des Trichters nahezu vollkommen verhindert.
5. Wesentlich geringere Kosten von Halbleiterelementen (je nach Geometrie des Trichters, im Modell 20-fach).
6. Mit dem von mir entwickelten Kombikollektor kann ein „Blockheizkraftwerk“ z.B. eine Siedlung zumindest mit thermischer Energie komplett versorgt werden, wenn an die Anlage eine Wärmepumpe angeschlossen wird (deren Jahresarbeitszahl – COP – damit wesentlich erhöht wird). In Sommermonaten lässt sich noch zusätzliche elektrische Energie gewinnen.
7. Die Anlage lässt sich komplett in die Dach- und Wandkonstruktion integrieren. Auf die übliche Bedachung und Wandverkleidung kann verzichtet werden. Die Anlage kann so konzipiert werden, dass das Gebäude komplett mit elektrischer und thermischer Energie versorgt und Energie noch ins Netz eingespeist werden kann.
8. Mit der Entwicklung der Energiespeicherungstechnik (Batterien) wird es auch möglich sein, die autonome Energieversorgung des Nutzers zu gewähren.
9. Eine Stilllegung der Solaranlage wegen des hohen thermischen Energieertrages in Sommermonaten entfällt, denn es entsteht ein viel größerer elektrischer Energieertrag.
10. Deutlich größere Energieausbeute und höherer Wirkungsgrad der gesamten Anlage, also eine deutlich bessere wirtschaftliche Nutzung der Sonnenenergie.

Für diese Erfindung werden noch Partner gesucht – am besten gleich bei mir melden: jordan@erfinderhaus.de

Die Solar Impulse Innovation

Solar Impulse ist ein Projekt der Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg. Mit einem speziell dafür gebauten Solarflugzeug möchten sie 2012 eine Erdumrundung schaffen und das Unmögliche möglich machen – den ersten bemannten Flug um die Welt, ohne Treibstoff und ohne Schadstoffausstoß, dafür mit einer Menge Solarzellen.

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Das Ziel des Projekts ist es, eine Kommunikationsplattform für neue technische, ökologische und ökonomische Wissenschaften zu schaffen.

Der Prototyp des Flugzeugs ist mit einer Spannweite von 64 Metern bei einem Gewicht von lediglich 1,6 Tonnen 2009 fertiggestellt worden. Am 3. Dezember 2009 war es soweit: Die Solar Impulse “HB-SIA” – hob zum ersten Mal ab.

Die gesamte Fläche der Flügeloberseite (ca. 200 m²) ist dabei mit Solarzellen bestückt. Die Konstruktion und der Bau des zweiten Flugzeuges, mit dem die eigentliche Erdumrundung stattfinden soll, wird voraussichtlich ab 2011 beginnen.

Die zwei Initiatoren dieser Innovation möchten aufzeigen, dass eine verantwortliche, nachhaltige Energiewende möglich und zwingend notwendig ist. Es sei bereits mit heutiger Technik möglich, den Energieverbrauch mehr als zu halbieren.

Die Schweizer Idee: Solarplattform mit U-Boot

Die BKW FMB Energie AG und die BLS AG lancieren das Projekt Goldfisch und laden gleichzeitig Partner dazu ein, das Vorhaben gemeinsam zur Umsetzungsreife zu führen und anschliessend zu realisieren. Das Projekt Goldfisch steht für das weltweit erste Solar U-Boot, welches seine Energie von einer schwimmenden Solarinsel bezieht.
goldfisch
Projektstandort ist der Thunersee, vor der einmaligen Kulisse der Berner Alpen.

Die Grundlage des Projekts sind 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Nutzung der Sonnen-Energie. Projekt Goldfisch ist ein Innovatives Konzept von qualifizierten Team von Solar-Spezialisten des bedeutenden Schweizer Energie-Unternehmens BKW FMB Energie AG aus Bern und dem Unternehmen aus dem regionalen Personenverkehr und Schiffahrt Bereich BLS AG.

Die Energie, welche das Solarkraftwerk produziert, soll für die Tauchgänge des U-Bootes ausreichen und den sicheren Betrieb der Plattform selber gewährleisten. Die Plattform wird jederzeit über ein GPS vollautomatisch positioniert. Diese kleine Plattform kann 60 Personen aufnehmen und ist Anlegestelle für das U-Boot und für das Solarschiff. Gleichzeitig soll das Projekt Goldfisch eine Innovationsplattform für Firmen darstellen, die ihnen die Gelegenheit bietet, ihre Ideen in das Projekt einzubringen und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Über ein anderes Schweizer Schwimmendes Solarkraftwerk für saubere Energie habe ich bereits berichtet.

Schwimmendes Solarkraftwerk für saubere Energie

Der von der Erdöl-Vereinigung gestiftete Nachhaltigkeitspreis Prix Evenir geht dieses Jahr an das Projekt Solar Islands von dem Schweizer Unternehmen CSEM. Die Solarinseln ermöglichen die Herstellung von sauberer Energie in großen Mengen und zu einem günstigen Preis. Ein technologischer Quantensprung, der im Bereich der nachhaltigen Energieproduktion.
solarislands
Solar Islands eröffnet im Bereich der erneuerbaren Energien neue Perspektiven. Ziel des Projekts ist es, künstliche auf dem Meer schwimmende Inseln großflächig mit Sonnenkollektoren auszurüsten. Diese ermöglichen die Umwandlung von Sonnenenergie in Elektrizität, Wasserstoff oder Wärme. So wird saubere Energie in großen Mengen und zu tiefen Preisen produziert.

Das Prinzip Überzeugt. Die Sonnenkollektoren reflektieren die Sonnenstrahlen und fokussieren sie auf Wasserrohre. Die Hitze der Sonnenstrahlen lässt das Wasser verdampfen. Anschließend, wird der Dampf auf Turbinen weitergeleitet, die an Land Stromgeneratoren antreiben und dadurch elektrische Energie produzieren.
Die Solarinseln können Sonnenenergie aber auch in besser speicherbare Energieformen wie Wasserstoff oder Wärme umwandeln.

Zur Unterstützung und Förderung von nachhaltigem Handeln hat der Verband der schweizerischen Mineralöl Importeure den Prix Evenir ins Leben gerufen. Der mit 50.000 Franken dotierte Nachhaltigkeitspreis zeichnet seit sieben
Jahren außergewöhnliche Projekte aus, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte vereinen.

Haben Sie ein Projekt, das Sie für den Prix Evenir 2010 nominierten möchten? Die Nominierungsunterlagen können hier angefordert werden. Die Anmeldefrist für den Prix Evenir 2010 läuft bis am 31.12.2009.