Rückblick: Startup-Event am TECHNOPARK Luzern, Root D4

„Ein wenig Rock’n’Roll, ein bisschen CSI und Science Fiction“, fasst Moderatorin Regula Elsener die Schwerpunkte der drei Referenten des TECHNOPARK® TALK PLUS vom 25.08.2016 zusammen. Silvan Küng, Sandro Schneider und Thomas Stadelmann sind in ganz unterschiedlichen Branchen zuhause. Doch eines verbindet sie: Sie haben den Sprung gewagt! Mehr als 100 Event-Teilnehmer erhielten spannende Insights zu den Erfahrungen, Erfolgen, Herausforderungen und Zielen der drei Jungunternehmer.
Innovative Hochschulabsolventen machen sich mit ihrer Idee selbständig. So die landläufige Vorstellung von einem Startup-Gründer. Tatsächlich kommen aber viele erfolgreiche Jungunternehmer aus der Industrie. Sie geben die Sicherheit ihrer Anstellung auf, um selbstbestimmt ihre Vision des eigenen Unternehmens zu verwirklichen. Diesen Unternehmern war der diesjährige TECHNOPARK® TALK PLUS am 25. August gewidmet. Ihren Sprung vergleicht Hansruedi Lingg, Geschäftsleiter des Technopark Luzern, mit dem des Skydivers Luke Aikins: Kürzlich sprang er aus über 7000 Metern Höhe ohne Fallschirm in ein Auffangnetz.

Technopark Talk Plus - Den Sprung wagen

Keynote-Gast Silvan Küng, Managing Partner und Co-Founder der Relish Brothers AG, ist daran mit seiner innovativen E-Gitarre die Musikbranche im Sturm zu erobern. In seiner Branche komme man als harter Business-Typ nicht weit: „Es ist wichtig, den Musikern die eigene Leidenschaft für die Musik zu vermitteln, nicht dass man ein Geschäft mit ihnen machen will.“ Man brauche einen Eye-Catcher und müsse einen Wow-Effekt erzeugen. „Das macht ‚Jane‘, unsere erste Gitarre“, erklärt er und demonstriert gleich live Jane‘s wunderbaren Klang. Dass Silvan Küng für die Vision dieser völlig neuartigen Gitarre einen gut bezahlten Job im Management aufgab, stiess in seinem Umfeld nicht nur auf Verständnis. „Es gingen auch einige Freundschaften zu Bruch“, berichtet er. Doch letztlich könne er mit seinem Unternehmen seine Leidenschaft perfekt mit dem kombinieren, was er im Wirtschafts-Studium und im Business gelernt hat.

Mach Fehler, aber mach!
Für einen spannenden Panel-Talk sorgten auch Sandro Schneider, Founder und CEO des Medtech/Mikrotech-Startups smolsys mit seiner Technologie, die ein 30 Jahre dichtes Glas-Sealing von Implantaten ermöglicht und Thomas Stadelmann, Founder und CEO von forensity, dessen Forensik-Software die Schuhspurenverarbeitung der Polizei automatisiert.
Sandro Schneiders Triebfeder für den Sprung zur Startup-Gründung war vor allem das brach liegende Potenzial: „Mit den heutigen Technologien kann man einen viel höheren Kundennutzenmehr erreichen, als viele Firmen es tun. Ich will diese Möglichkeiten voll ausschöpfen.“ Dass er zuletzt über 6 Jahre als CEO eines namhaften Mikrotechnik-Unternehmens tätig war, sei heute sicher auch hilfreich. „Vor allem in den Bereichen in denen man nicht der Spezialist ist“, fügt er mit einem Schmunzeln an.
Trotz des beruflichen Erfahrungsschatzes, müsse es Jungunternehmern aber auch immer erlaubt sein Fehler zu machen, meint Thomas Stadelmann: „Wer keine Fehler machen darf, kann kein erfolgreiches Unternehmen aufbauen.“ Als ehemaliger Forensiker der Kantonspolizei Schwyz profitiere er aber natürlich davon, dass er den Markt bereits kenne. Sandro Schneider bringt diesen Aspekt abschliessend auch nochmals treffend auf den Punkt mit einem Zitat eines ehemaligen Vorgesetzten: „Mach Fehler, aber mach!“

TECHNOPARK® Luzern – The place to grow
Der Technopark Luzern führt Startups mit innovativer Idee oder innovativem Geschäftsmodell zu langfristigem Erfolg. Über 50 Startups haben seit 2003 vom Technopark Luzern profitiert. Hier wird in einer dynamischen Atmosphäre Wissen gefördert und vernetzt. Jungunternehmer werden bei der Bewältigung der grössten Herausforderungen, wie Finanzierung und Entscheidungsfindung, unterstützt.

Relish Guitars rockt venture kick mit E-Gitarre Jane

Die Chancen stehen gut, dass Eric Clapton bald mit einer neuen Gitarre das Publikum rockt. Sie heisst „Jane“ und wurde von den beiden Luzernern Silvan Küng und Pirmin Giger entworfen. „Jane“ besticht nicht nur durch einzigartigen Klang auf Grund einer völlig neuen Bauart, sondern auch durch herausragendes Design. Die Gewinner werden nun von der Startup Förderinitiative venture kick mit dem maximalen Betrag von 130’000 Franken unterstützt.

Relish Guitars Switzerland ist ein junges Schweizer Gitarrenlabel, gegründet durch zwei versierte Designer und Musiker. Silvan Küng und Pirmin Giger, Newcomer unter den TOP 100 der besten Schweizer Startups, entwickeln seit 2010 ihre E-Gitarre „Jane“ weiter, welche nach rund 60 Jahren in der Gitarren-Industrie neue Masstäbe setzt.

relish guitars - jane

1954 Fender, 2014 Relish Guitars: Schweizer Startup mischt Gitarrenmarkt auf
Seit Jahrzehnten werden elektronische Gitarren praktisch genau gleich hergestellt. Nun wird mit der Schweizer E-Gitarre „Jane“ alles anders. Neuartige Bautechnik, die ohne tropisches Holz auskommt, Klangfülle und das Design überzeugen nicht nur Schweizer Musikgrössen wie Philipp Fankhauser, sondern auch auf internationalem Parkett. Dies bestätigte einer der Vice-Presidents des grössten E-Gitarren-Produzenten, Fender Musical Instruments: „Das Design ist eines der besten auf dem Markt. Die Gitarre ist sehr cool und hat Aufmerksamkeit verdient.” Relish Guitars Switzerland unterscheidet sich aber nicht nur optisch von der Konkurrenz. Die Hightech-Sandwich-Konstruktion, bestehend aus einem Aluminiumrahmen, der durch zwei Holzkörper eingefasst ist, erzeugt einen warmen, lang anhaltenden und einzigartigen Klang.

venture kick 2013

Mit venture kick die richtige Vision entwickelt
Mit dem Fördergeld von venture kick wollen die beiden Klangkünstler die erste Serienproduktion ausbauen, die im August gestartet ist sowie Patentkosten abdecken. Aber nicht nur finanziell hat die Initiative die beiden unterstützt, wie Silvan Küng bestätigt: «Beat Schillig, Manager von venture kick, sagte uns: „If you have a product being able to play in the Champions League – then play in the Champions League!“ Dieser und viele andere Inputs beim venture kick Programm halfen uns massgeblich dabei, die für unser Produkt benötigte und richtige Vision zu entwickeln.»

Über venture kick
Seit der Lancierung von venture kick im September 2007 haben 326 Gründerprojekte von 12,7 Millionen Franken Startkapital profitiert. Die unterstützten Jungunternehmen haben bisher über 2‘400 zukunftsträchtige Arbeitsplätze geschaffen. Die Startups mit ihren hochinnovativen Projekten kommen dank venture kick in Kontakt mit professionellen Investoren und Industriepartnern. Diese haben bisher rund 500 Millionen Franken investiert.
Ziel von venture kick ist es, die Zahl der Firmengründungen an Schweizer Hochschulen zu verdoppeln. Monatlich erhalten acht Startup-Projekte die Chance, sich vor einer Jury zu präsentieren. Vier Gewinner erhalten je 10‘000 Franken und qualifizieren sich drei Monate später für die zweite Runde. Dort gewinnen zwei Teams je 20‘000 Franken. Diese machen in der dritten Runde sechs Monate später den Hauptpreis von 100‘000 Franken unter sich aus. Teilnahmeberechtigt sind Studierende, Forschende oder Professoren und Professorinnen von schweizerischen Hochschulen, welche mit ihrer innovativen Geschäftsidee eine Firma gründen wollen.
Die private Förderinitiative venture kick wird finanziert durch: Gebert Rüf Stiftung, ERNST GÖHNER STIFTUNG, OPO-Stiftung, AVINA STIFTUNG, Fondation Lombard Odier, DEBIOPHARM GROUP und André Hoffmann. Die operative Leitung liegt beim IFJ Institut für Jungunternehmen.