Problemlöser gesucht – James Dyson Award 2011

Zum neunten Mal wird in der Schweiz der James Dyson Award in Zusammenarbeit mit der Swiss Design Association (sda) ausgeschrieben. Zur Teilnahme eingeladen sind Studierende von Universitäten, Fach- und Hochschulen mit innovativen Lösungen zu alltäglichen Produkten. Interessierte melden sich ab dem 5. April auf www.jamesdysonaward.org an. Prämiert werden das beste nationale und internationale Projekt mit Preisen im Gesamtwert von rund 40 000 Franken.

Vom 5. April bis zum 2. August 2011 können Studierende der Disziplinen Industrialdesign oder Ingenieurwissenschaften sowie junge Berufstätige, die ihr Studium vor maximal vier Jahren abgeschlossen haben, ihre Erfindung beim internationalen James Dyson Award einreichen.

james dyson award
Beim James Dyson Award 2011 haben die Teilnehmenden zweimal die Chance zu gewinnen – im eigenen Land und international. Das überzeugendste Schweizer Projekt wird von einer nationalen Jury, zusammengesetzt aus Alexis Georgacopoulos (des. Leiter Industrial Design an der ECAL in Lausanne), Urs Honegger (Redaktor Hochparterre), Nicole Kind (Leiterin Industrial Design an der Zürcher Hochschule der Künste), Prof. Gregor Naef (Vertreter Swiss Design Association und Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz) und Peter Schweizer (Geschäftsführer Methosys GmbH) ausgewählt.

Der nationale Sieger, dabei kann es sich auch um ein Team von bis zu maximal vier Personen handeln, gewinnt 1000 Pfund (1600 Franken) und erhält eine Jungmitgliedschaft bei der Swiss Design Association. Zudem gibt es für den Gewinner eine weitere Chance zur Realisation seiner Idee. Denn im nationalen Preis ist erstmals ein Ideenprojekt von Atizo, der grössten online Brainstorming Plattform der Schweiz, im Wert von 5 500 Franken inbegriffen. Über 10 000 kreative Denker entwickeln dabei gemeinsam bis zu 500 Vermarktungsideen für das Siegerprojekt.

Mitmachen kann jeder Studierende mit mindestens 1 Semester absolvierter Studienzeit und maximal bis zu 4 Jahren nach Abschluss. Bis zu 10 Projekte aus der Schweiz, inklusive dem Gewinner, qualifizieren sich dann für das internationale Finale. Hier wird der Gewinner von rund 190 Teilnehmenden aus 19 Ländern ermittelt. Das Preisgeld beträgt 10 000 Pfund für das Siegerprojekt und 10 000 Pfund für die Fakultät des Gewinners. Platz 2 und 3 werden mit jeweils 2000 Pfund honoriert.

Beim eingereichten Design kann es sich um ein laufendes oder ein neues Projekt handeln, zum Beispiel ein Abschlussprojekt im letzten Studienjahr. Die Vorschläge müssen alle Prinzipien der Gestaltung verkörpern und gegenüber marktgängigen Konkurrenzprodukten klare Vorzüge aufweisen. Ein Prototyp sollte vorliegen. Zu den Anmeldekriterien meint Prof. Gregor Naef: «Im Wesentlichen achten wir beim eingereichten Projekt auf den praktischen Nutzen und die Marktrelevanz. Es sollte zudem nachhaltig und formschön sein. Nur mit hervorragend gestalteten Produktkonzepten ist im strengen Wettbewerb die Chance auf Erfolg gegeben.»

2010 haben sich weltweit in 21 Ländern über 500 Projektteams angemeldet. Für Aufsehen sorgte dabei auch ein Schweizer Projekt. Schweizer Finalist 2010 Reax ereichte international den 3. Platz.

Der Reanimationsautomat REAX von Lars Imhof aus Wädenswil und Marc Binder aus Baldigen gewann den nationalen Preis und erreichte beim internationalen Finale des James Dyson Award den starken dritten Platz. Dank des Reanimationsgeräts erhalten Sanitäter im Ernstfall zusätzlich wertvolle Zeit für die Versorgung der Patienten. REAX ist 2010 im Rahmen der Diplomarbeit von Lars Imhof und Marc Binder an der Fachhochschule Nordwestschweiz, am Institut Industrial Design, entstanden. Die Abschlussarbeit hat die Höchstnote 6 erhalten und zählt zu den besten des Jahrgangs.

Beim James Dyson Award können Studierende weltweit ihre Projekte auf der Internetplattform www.jamesdysonaward.org anmelden. Dort präsentieren die Teilnehmenden die Erfindungen mittels Video-, Bild- und Textdateien. Auf der Seite können Interessierte auch jederzeit die weltweit eingereichten Projekte einsehen. Es werden jeweils ein nationaler Gewinner und bis zu zehn Finalisten aus den Teilnehmerländern für das internationale Finale bestimmt. Im Finale bestimmt eine internationale Jury bis zu 15 Projekte, die dann James Dyson für den endgültigen Entscheid (Plätze eins bis drei) vorgelegt werden. Der James Dyson Award wird durch die 2002 gegründete James Dyson Foundation verliehen, die damit weltweit Schulen, Universitäten und innovative, junge Menschen unterstützt.

Kurze Fakten:
Start James Dyson Award 2011: 5. April 2011
Anmelde- und Einsendeschluss: 2. August 2011
Bestimmen und Bekanntmachung des Schweizer Siegerprojekts durch Jury: August 2011
Bekanntmachung internationaler Gewinner: 8. November 2011

Schweizer Reanimationsgerät wird Dritter – James Dyson Award 2010: internationales Finale

Der Reanimationsautomat REAX von Lars Imhof aus Wädenswil und Marc Binder aus Baldigen hat beim internationalen Finale des James Dyson Award den starken dritten Platz erreicht. Dabei hat sich REAX weltweit gegen über 500 eingereichte Projekte durchgesetzt. Dank dem Reanimationsgerät erhalten Sanitäter im Ernstfall zusätzlich wertvolle Zeit für die Versorgung der Patienten. Den diesjährigen Studentenpreis hat der bis zu 150 Meter weit schiessbare Rettungsring Longreach von Samuel Adeloju aus Sydney gewonnen.

Die im September 2010 frisch graduierten Industrial Designer Lars Imhof (30) aus Wädenswil und Marc Binder (27) aus Baldingen haben mit dem Reanimationsautomat REAX den dritten Platz beim James Dyson Award erreicht. Zum ersten Mal in der achtjährigen Geschichte des Stu-dentenpreises hat es ein Schweizer Projekt aufs internationale Podest geschafft. Dabei hat sich REAX gegen über 500 Einreichungen weltweit durchgesetzt und ist das bestplatzierte europäi-sche Projekt.
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REAX ist im Rahmen der Diplomarbeit von Lars Imhof und Marc Binder an der Fachhochschule Nordwestschweiz, am Institut Industrial Design, entstanden. Die Abschlussarbeit hat die Höchstnote 6 erhalten und zählt zu den besten des Jahrgangs. Auch weil sie sich eines aktuellen Themas annimmt.

Im Kampf um Leben und Tod sind für Sanitäter oft Sekunden entscheidend. Hier leistet der Re-animationsautomat REAX von Lars Imhof (kniend) und Marc Binder einen wichtigen Beitrag.

Im Kampf um Leben und Tod sind für Sanitäter oft Sekunden entscheidend. Hier leistet der Re-animationsautomat REAX von Lars Imhof (kniend) und Marc Binder einen wichtigen Beitrag.

Denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) sind die häufigste Todesursache in Industrienationen. In der Schweiz stirbt jährlich jede Dritte Person daran. Diese Erkenntnis hat die beiden Erfinder motiviert, ihre Diplomarbeit im Zeichen der Lebensrettung über einen automatischen Reanimationsvorgang zu schreiben. Das primäre Ziel einer Reanimation ist die Erhaltung der Hirnfunktionen. Dazu muss das Gehirn des Patienten während eines Herzstill-standes mit Sauerstoff versorgt werden. Lars Imhof und Marc Binder haben ein Reanimationsge-rät entwickelt, das auf der Theorie des Thoraxpumpmechanismus basiert. Das Herz spielt bei der Reanimation demnach nur eine untergeordnete Rolle, weil Gefässe wie Lunge oder Leber einen grossen Teil an Blutreserve beinhalten.

REAX komprimiert in regelmässigen Abständen den kompletten Brustkorb und presst das Blut effizienter und gleichmässiger ins Hirn als bei einer manuellen Herzmassage. Die flexible Rü-ckenpartie kann von einer einzelnen Person schnell am Patienten angebracht werden und passt sich dem Oberkörper an. Der Rettungssanitäter ist nicht mehr ausschliesslich mit der Reanima-tion beschäftigt, sondern kann weiterführende Massnahmen ergreifen. Selbst während des Transports in den OP oder bei der Computertomografie läuft die Reanimation weiter. Pneumati-sche Muskeln in der Rückenpartie sorgen für die nötige Kraft und stehen für den zu reanimie-renden Herzmuskel ein. REAX entlastet die Sanitäter bei einer Reanimation physisch und psy-chisch und vermittelt die nötige Sicherheit an der Unfallstelle.

James Dyson sagt zur Schweizer Erfindung: «Ich war beeindruckt, wie Lars und Marc ihre Proto-typen im Designprozess eingesetzt und weiterentwickelt haben. Jeder Schritt brachte sie der Lösung ein Stück näher. Eine würdige Erfindung, die Sanitäter, da bin ich überzeugt, sehr schät-zen werden.»

Lars Imhof und Marc Binder werden im Oktober 2010 im Rahmen eines Workshops den Dyson Hauptsitz in Malmesbury (UK) besuchen. Hierzulande unterstützt sie Dyson in der Kommunika-tion. Zudem hat sich die swiss design association (sda), Partner des James Dyson Award in der Schweiz, spontan dazu bereit erklärt, den Studenten als Anerkennung für ihre Leistung eine Jungmitgliedschaft zu sponsern.

Bazooka-Rettungsring gewinnt James Dyson Award

Der 24-jährige Industrial Designer Samuel Adeloju aus Sydney hat mit der Idee eines ver-schiessbaren Rettungsringes den internationalen James Dyson Award 2010 gewonnen. Seine Erfindung Longreach wurde im Finale vom englischen Erfinder James Dyson zum Siegerprojekt erkoren. Die Idee besticht durch ihre Funktionalität: Eine granatwerferähnliche Vorrichtung schiesst einen Rettungsring bis zu 150 Meter weit. Bei der Berührung mit Wasser dehnt sich dann das Ringprojektil sofort aus. Eine sinnvolle Erfindung, denn gemäss Blausand.de ertrinken jedes Jahr über 20 000 Menschen in Europa. In der Schweiz kommen dem Roten Kreuz zufolge jährlich rund 50 Menschen im Wasser ums Leben.

Longreach von Samuel Adeloju sieht aus wie eine Schusswaffe, rettet aber Ertrinkenden mit einem sich selbst aufblasenden Rettungsringprojektil das Leben.

Longreach von Samuel Adeloju sieht aus wie eine Schusswaffe, rettet aber Ertrinkenden mit einem sich selbst aufblasenden Rettungsringprojektil das Leben.

James Dyson sagt zum Siegerprojekt: «Longreach ist eine intelligente Lösung für ein sehr prä-sentes Problem. Die Funktionalität eines Produktes ist entscheidend, wenn es um das Retten von Leben geht.»

Samuel Adeloju gewinnt eine Siegerprämie von 10 000 Pfund. Seine Fakultät, die Universität von New South Wales, erhält ebenfalls 10 000 Pfund. Samuel Adeloju wird zudem zu einem Work-shop bei der Dyson Forschung und Entwicklung in Malmesbury eingeladen.

Die Idee zu Longreach kam dem smarten Tüftler in der Rekrutenschule, wo er mit Granatwer-fern hantieren musste. Dazu sagt Adeloju: «Nachdem ich die Antriebstechnik von Granatwerfern verstanden hatte, machte ich mich an die Arbeit, eine Chemikalie zu finden, die sich im Wasser in 15 Sekunden ausdehnt. Nach vier Monaten Testen hatte ich das Konzept von Longreach entwi-ckelt. Der Gewinn des James Dyson Award ermöglicht es mir jetzt, einen Prototypen zu entwi-ckeln und mit Tests fortzufahren.»

Zweiter Platz für Rettungsboot mit automatischer Wasseraufbereitung

Kimberley Hoffman, 29, von der Academy of Art University in Kalifornien hat mit ihrer Erfin-dung SeaKettle eine Hilfe für Menschen in Seenot konzipiert. Die innovative Wasserrettungskap-sel nutzt das Sonnenlicht, um Wasser zu destillieren, und ermöglicht so in Seenot geratenen Per-sonen das wochenlange Überleben im Rettungsboot auf dem Meer. Kimberley bezog ihre Inspi-ration aus Geschichten von gestrandeten Menschen, die zwar das Unglück überlebten, dann aber verdurstet sind. Kimberley Hoffman hat mit SeaKettle einen Weg gefunden, Menschenleben zu retten, und so verdient den zweiten Platz beim James Dyson Award erreicht.

Das Rettungsboot Sea Kettle von Kimberley Hoffman erzeugt selber Trinkwasser für Personen in Seenot.

Das Rettungsboot Sea Kettle von Kimberley Hoffman erzeugt selber Trinkwasser für Personen in Seenot.

Über den James Dyson Award

Beim James Dyson Award können Studierende weltweit ihre Projekte auf der Internetplattform www.jamesdysonaward.org anmelden. Dort präsentieren die Teilnehmenden die Erfindungen mittels Video-, Bild- und Textdateien. Auf der Seite können Interessierte auch jederzeit die weltweit eingereichten Projekte einsehen. Es werden jeweils ein nationaler Gewinner und bis zu zehn Finalisten aus den Teilnehmerländern für das internationale Finale bestimmt. Im Finale bestimmt eine internationale Jury bis zu 15 Projekte, die dann James Dyson für den endgültigen Entscheid (Plätze eins bis drei) vorgelegt werden.

In der Schweiz ist der achte James Dyson Award in Zusammenarbeit mit der swiss design association (sda) verliehen worden. Am 14. Juli 2010 hat die nationale Jury aus 33 eingereichten Schweizer Projekten aus den Bereichen Industrie- und Produktdesign das beste nationale Projekt (Innenraumkomposter von Liliane Funke aus Thun) ermittelt und zehn Projekte für das internationale Finale weitergereicht. Die Schweizer Jury setzte sich zusammen aus Urs Honegger (Redaktor «Hochparterre»), Nicole Kind (Leiterin Industrial Design an der Zürcher Hochschule der Künste), Prof. Gregor Naef (Präsident der swiss design association, Dozent an der Fachhoch-schule Nordwestschweiz) und Peter Schweizer (Geschäftsführer Methosys GmbH).

Der James Dyson Award wird international durch die James Dyson Foundation verliehen, die damit innovative Studenten weltweit unterstützt. Der Award ist die Chance für junge Designer und Designerinnen, auf nationaler und internationaler Ebene entdeckt zu werden und erste Er-fahrungen im Wettbewerbsgeschäft zu sammeln.

Youtube-Filme zum internationalen Finale des James Dyson Award 2010:

3. Platz, REAX aus der Schweiz und dazu das Video.

1. Platz, Longreach
2. Platz, SeaKettle

Reanimations Innovation – Automat REAX

Die Belastung eines Rettungsteams im Einsatz ist enorm. Die Arbeit ist hektisch, die Geräte schwer, die Verantwortung gross. REAX entlastet die Sanitäter bei der Reanimation physisch und psychisch. Inspiriert von Rettungswesten und Schutzausrüstungen ist ein Gerät entstanden, das allen an der Unfallstelle Sicherheit und Vertrauen vermittelt. Pneumatische Muskeln in der Rückenpartie sorgen für die nötige Power und stehen symbolisch für den zu reanimierenden Herz-Muskel ein. Der Erfinder ist der Schweizer Lars Imhof aus Riederalp von der Fachhochschule Nordwestschweiz.

REAX

Das primäre Ziel einer Reanimation ist die Erhaltung der Hirnfunktionen. Dazu muss das Gehirn des Patienten während eines Herzstillstandes mit Sauerstoff versorgt werden. Wir haben ein Reanimationgerät entwickelt, das auf der Theorie des Thoraxpumpmechanismus basiert. Das Herz spielt bei der Reanimation demnach nur eine untergeordnete Rolle, weil Gefässe, wie Lunge oder Leber einen grossen Teil an Blutreserve beinhalten. REAX komprimiert in regelmässigen Abständen den kompletten Brustkorb und presst das Blut effizienter und gleichmässiger ins Hirn, als bei einer manuellen Herzmassage. Die flexible Rückenpartie kann durch eine einzelne Person schnell am Patienten angebracht werden und passt sich dem Oberkörper an. Der Rettungssanitäter ist nicht mehr aussliesslich mit der Herzmassage beschäftigt sondern kann weiterführende Massnahmen ergreifen. Selbst während des Transports in den OP oder im CT läuft die Reanimation weiter.