Innovation Fußball: Tor oder kein Tor?

Die Rufe nach der Einführung der Torlinientechnologie (TLT) wurden in letzten Jahren zunehmend lauter. Immer wieder kam es zu umstrittenen Situationen, so auch bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010, als im Spiel zwischen England und Deutschland ein regulärer Treffer von Frank Lampard aberkannt wurde.

Diese Frage kann im Fußball bald durch technische Innovation beantwortet werden. Das FIFA-Regelkomitee IFAB gab gestern in Zürich grünes Licht für die Einführung technischer Systeme, die dem Schiedsrichter anzeigen, ob der Ball die Torlinie überschritten hat oder nicht. Im Moment gibt es noch Diskussion welche von den zwei Technologien sollen eingesetzt werden.

Das GoalRef-System – Magnetfeld-Technologie
GoalRef
Das GoalRef-System ist vergleichbar mit einer Funk-Lichtschranke. Rund um das Tor werden schwach magnetische Felder erzeugt. Sobald der Ball, ausgestattet mit einer kleinen elektronischen Vorrichtung, die Torlinie vollständig überquert hat, wird dies durch kleinste Veränderung des magnetischen Feldes erkannt. Die Position des Balles kann damit exakt bestimmt werden. Die Information, dass es sich um ein Tor handelt, wird dann über ein Funksignal innerhalb einer Sekunde an die Schiedsrichter weitergegeben. Mit einem Vibrationsalarm und einer Anzeige auf den Uhren erhalten die Schiedsrichter diese Nachricht.

Das Hawk-Eye-System – Torkamera-Technologie
hawk-eye
Das Hawk-Eye-System arbeitet mit sechs bis acht Hochgeschwindigkeitskameras je Tor, die aus verschiedenen Winkeln das Spielfeld erfassen und die exakte Position des Balles berechnen können. Die Daten der Kameras werden an eine Videosoftware übertragen. Das System generiert aus diesen Daten ein grafisches Bild (3D) der Flugbahn des Balles. Den Schiedsrichtern wird die Information – Tor oder nicht Tor – innerhalb einer Sekunde zur Verfügung gestellt.

Die Hersteller von Torlinientechnologien können sich ab sofort bei der FIFA bewerben, um eine Lizenz zur Installation ihrer Technologie zu erhalten. Hierbei müssen sich die angebotenen Technologien eingehend nach bestimmten Leistungskriterien in Labor- und Feldtests sowie in simulierten Spielsituationen testen lassen.

Blatter bezeichnete die Einführung technischer Hilfsmittel als „absolut historisch“. Sie sei gut für den Fußball und die Fans, betonte der FIFA-Chef in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen. „Es gibt keine Pflicht, aber für uns war es ein Muss“, erläuterte Blatter die Entscheidung des IFAB, dem Vertreter des englischen, schottischen, walisischen und nordirischen Verbandes sowie der FIFA angehören.

Allerdings soll die Torlinien-Technologie vorerst nur für die Club-WM im Dezember in Japan, den Confederations Cup 2013 und die WM 2014 in Brasilien gelten. Genehmigt wurde auch der weitere Einsatz von Torrichtern. Jeder Veranstalter soll aber selbst entscheiden können, ob Torrichter eingesetzt werden.

Wie bei vielen guten Ideen in der Geschichte der Erfindungen, es vergeht sehr viel Zeit bis sich eine Technologie und Innovation im Alltag durchsetzt. Wir wissen das Sie gut für uns ist, aber die Stolpersteine der Akzeptanz, das System Umfeld braucht immer noch, soo viel Zeit, es zu erkennen, als würden wir noch nichts aus der Vergangenheit gelernt haben. Das ist Schade.