Von Innovationen in der Mode hört man vergleichsweise wenig. Zwar sind auch in der Modewelt immer wieder Trends zu beobachten – momentan ist Zero size „out“, während es für Mode ab Größe 40 sogar spezielle Shops gibt –, doch von „textilen Innovationen“ kann man hier nicht sprechen. Das soll sich im Zuge des Fashion Fusion Lab in Berlin ändern. Mit dabei ist dieses Jahr auch ein Team aus der Schweiz.
Das Fashion Fusion Lab ist ein Wettbewerb der Deutschen Telekom, bei dem die Teilnehmer Mode und Hightech miteinander in Verbindung setzen sollen. Talente aus ganz Europa hatten bis zum. 1. August 2016 die Chance, ihre Ideen und Konzepte in drei verschiedenen Kategorien einzusenden: Smart Services, Connected Devices & Accessories und Enhanced Fashion. Aus insgesamt 120 Bewerbungen wurden zwölf Finalistenteams gewählt, die mittlerweile in Berlin mit Unterstützung von Experten aus der Start-up sowie Fashion-Branche an der Umsetzung ihrer Konzepte arbeiten. Diese sollen dann im Zuge der Fashion Week 2017 vorgestellt werden. Beim dreimonatigen Fashion Fusion Lab ist auch ein Schweizer Team dabei. Vier Genfer arbeiten im Namen ihres Labels pyrates.ch derzeit an „Smart Fabrics“, Textilien, die einen kosmetischen und gesundheitlichen Mehrwert bieten.
Pyrates wurde vom kreativen Kopf der Gruppe, Regina Polanco, ins Leben gerufen. Der Grundgedanke ist, dass die Mischung aus Luxus und Technologie nicht nur dem Träger des jeweiligen Kleidungsstücks, sondern der ganzen Welt einen Vorteil bringen soll. Die Kleidung von Pyrates ist leicht futuristisch angehaucht und besonders körperbetont. Verwendet werden ausschliesslich „intelligente Textilien“, was bedeutet, dass diese spezielle, funktionale Eigenschaften haben müssen. Dies können zum Beispiel textile Solarzellen oder in die Nähte eingebaute Sensoren sein, die auf Körperfunktionen reagieren können. Die High-End-Jogginganzüge von Pyrates sind aufgrund der Verwendung intelligenter Stoffe extrem weich und besonders angenehm zu tragen. Träger können, so das Label, die Anzüge potenziell Tag und Nacht tragen und würden sich immer noch wohlfühlen.
Neben Regina Polanco sind Zuzana Kralova als Kreativdirektorin, Omar Benomar als Ingenieur sowie Marie Lietaro ein Teil des Teams, das sich nun in Berlin beweist und als Gewinner aus dem Wettbewerb hervorgehen will. Die vier arbeiten dort derzeit an einer Health-Kollektion, die einen integrierten UV-Schutz sowie eine Infrarotstrahlung für bessere Blutzirkulation beinhaltet und aus Materialien mit natürlichen Aminosäuren und Proteinen besteht.
Falls Regina Polanco mit ihrem Team den Wettbewerb gewinnt, winkt nicht nur eine grosse Präsentation auf der Fashiontech im Zuge der Berliner Fashion Week 2017, sondern auch ein Gewinn in Höhe von 20’000 Euro (knapp 21’600 Schweizer Franken) sowie Unterstützung bei der Fertigstellung und Etablierung der Kollektion.
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