130‘000 Franken für Startups Glycemicon und Koring

Zwei innovative Jungunternehmen aus dem Medizinbereich haben je 130‘000 Franken Startkapital gewonnen. Glycemicon aus dem Kanton Zürich entwickelt ein Präparat für die Vorsorge und Behandlung von Diabetes Typ 2. Koring aus Basel verhindert mit seinem Implantat die Bildung von Hernien bei Patienten mit künstlichem Darmausgang. Die Förderinitiative venture kick hat bereits mehr als 9,6 Millionen Franken an universitäre Startup-Projekte ausbezahlt.

venturekick

Fettleibigkeit und dadurch bedingte Diabetes werden immer mehr zu einem Problem. Forscher sagen sogar eine wahre Diabetes-Epidemie voraus. Glycemicon geht mit einem neuen Wirkstoff dagegen an. Dafür hat das Startup aus Schwerzenbach im Kanton Zürich eine natürliche Gallensäure entwickelt, die den Zuckerspiegel kontrollieren kann.

Diabetes Typ 2 in den Griff bekommen
Fettleibige Menschen mit grossen Fettzellen haben ein besonders hohes Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Die von Glycemicon entwickelte Substanz hat das Potential, insulinresistente grosse Fettzellen in kleine Fettzellen umzuwandeln. Das Produkt soll aber nicht als Arznei, sondern als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt kommen. Das Projekt stammt aus der ETH Zürich und wurde von Christian Wolfrum, Professor für Translationale Ernährungswissenschaften, und Erick Carreira, Professor für Organische Chemie, angestos-sen. Für das Business zeigt sich nun das Management um COO Nadja Mrosek verantwort-lich. Das nächste Ziel ist eine Millionen-Finanzierung, der Produktlaunch ist für 2017 geplant.

glycemicon

Innovatives Implantat für Stoma-Patienten
300‘000 Patienten benötigen jährlich einen künstlichen Darmausgang. Jeder dritte leidet danach an einer Erweiterung der Bauchdecke mit Stabilitätsverlust und Vorwölbung des Bauches (Hernie). Dies führt zu Schmerzen, kosmetischen Problemen und erneuten Operationen. Um solche Komplikationen zu verhindern, hat PD Dr. Philipp Kirchhoff, Chirurg an der Uni Basel, ein Ringimplantat entwickelt, das einer Hernie vorbeugt. Der sogenannte Koring wird nach einer Pilotstudie am Universitätsspital Basel dieses Jahr noch schweizweit in allen grösseren Spitälern zum Einsatz kommen.
koring

venture kick Zeit als bereichernde Herausforderung
«Die Zeit bei venture kick war extrem anregend und hat uns gefordert. Das Wichtigste war für uns, die Feedbacks und Inputs der Experten in unsere Firma einfliessen zu lassen», so Christian Wolfrum. Philipp Kirchhoff fügt hinzu: «Nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern auch das Knowhow und die mitgegebene Motivation in den «kickers camps», die den Präsentationen folgen, lassen eine ausgereifte Idee am Ende auch Wirklichkeit werden».

Über venture kick
Seit der Lancierung von venture kick im Herbst 2007 haben 255 Gründerprojekte von 9,67 Millionen Franken Startkapital profitiert. Die Jungunternehmen haben bis Dezember 2012 2‘006 Arbeitsplätze geschaffen und ein Finanzierungsvolumen im Umfang von 365 Millionen Franken erhalten. Die Jungunternehmen kommen dank venture kick in Kontakt mit professionellen Investoren und Industriepartnern. Teilnahmeberechtigt sind Leute mit innovativen Ideen, die ihre Firma noch nicht gegründet haben und an einer schweizerischen Hochschule engagiert sind: Studierende, Postgraduates, Forscher, Professoren.
Die private Förderinitiative venture kick wird finanziert durch: Gebert Rüf Stiftung, ERNST GÖHNER STIFTUNG, OPO-Stiftung, AVINA STIFTUNG, Fondation Lombard Odier und DEBIOPHARM GROUP. Die operative Leitung liegt beim IFJ Institut für Jungunternehmen. Ziel der Initiative ist es, die Zahl der Firmengründungen an Schweizer Hochschulen zu verdoppeln. Monatlich erhalten acht Startup-Projekte die Chance, sich vor einer Jury zu präsentieren. Vier Gewinner erhalten je 10‘000 Franken und qualifizieren sich drei Monate später für die zweite Runde. Dort gewinnen zwei Teams je 20‘000 Franken. Diese machen in der dritten Runde sechs Monate später den Hauptpreis von 100‘000 Franken unter sich aus.

Schreibe einen Kommentar