Umweltpreis der Schweiz 2014

Am Dienstag dem 21. Januar 2014, fand die Preisverleihung des renommierten Umweltpreises der Schweiz im Rahmen der Swissbau in der Messe Basel statt. Der mit 50’000 Franken dotierte Umweltpreis ging in der Kategorie «Innovation» an zwei Gewinner. Die Kies und Beton AG Pizol sowie die EMPA, Abteilung Bautechnologien, haben die Fachjury mit ihren Erfindungen gleichermassen überzeugt. Den Titel des «Ecopreneur» holte sich Heinrich Eberhard als Pionier der ersten Stunde im Bereich Baustoffrecycling. Die Anerkennungs-Urkunde ging an das Ökozentrum Langenbruck.

Der Umweltpreis der Schweiz ist mit 50’000 Franken einer der höchstdotierten Umweltpreise in der Schweiz und wird alle zwei Jahre von der Stiftung pro Aqua – pro Vita vergeben. Der Jurypräsident Prof. Dr. Rainer Bunge, selbst Innovator und Forscher mit Lehrstuhl für Umwelt- und Verfahrenstechnik an der Hochschule Rapperswil, zeigte sich beeindruckt von der grossen Resonanz und der Qualität der 75 Bewerbungen. Die nominierten Projekte zeichneten sich insbesondere durch ihren hohen Grad an Innovation, Ressourcenschonung und Umweltrelevanz aus. Die Jury entschied sich schliesslich für zwei Gewinner. Die Kies und Beton AG Pizol sowie die EMPA, Abteilung Bautechnologien, teilen sich den Umweltpreis der Schweiz 2014. Der Spezialpreis in Form einer Anerkennungs-Urkunde wurde dem Ökozentrum Langenbruck verliehen.

umweltpreis schweiz

Umweltentlastung und Ressourcenschonung durch REBA

REBA steht für Ragazer Erdbeton-Additiv und ist eine Entwicklung der Kies und Beton AG Pizol in Bad Ragaz. Bernhard Zindel, Geschäftsführer und Mitinhaber, ist stolz auf sein umweltfreundliches Bindemittel, das gleich drei Probleme löst. Erstens die Entwicklung eines umweltfreundlichen und preisgünstigen Bindemittels, zweitens die Wiederverwertung von Holzasche als CO2- neutralem Additiv und drittens die Umwandlung vom Abfallprodukt Kiesschlamm zum Baustoff Erdbeton. Das Produkt REBA kann nächstes Jahr lanciert werden und damit in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Umweltentlastung und Ressourcenschonung, vor allem im Erd- und Tiefbau, leisten. Notabene zu einem attraktiven Preis für die Abnehmer.

Energieeffizienz – auch bei Altbauten und historischen Gebäuden

Der Abteilung Bautechnologie der EMPA, Abteilung Bautechnologien ist es zusammen mit der Fixit AG, einem Schweizer Putzhersteller, gelungen, unter der Verwendung von nanoporösem Aerogelmaterial sowie Kalk eine Putzmischung zu entwickeln, die über eine geringe Wärmeleitfähigkeit verfügt. Der neue Dämmputz «Sustainable» ist sowohl im Aussen- als auch im Innenbereich anwendbar. Die Innovationsleistung der EMPA, Abteilung Bautechnologien liegt in der Rezeptur des Dämmputzes, die im Vergleich zu aktuellen Materialien und Systemen ohne Dämmverlust sehr effizient auch maschinell einlagig in Dicken bis zu acht Zentimeter problemlos aufgespritzt werden kann. Das Produkt wird seit einem Jahr mit grossem Erfolg in der Schweiz vertrieben und soll nun auch in Europa Fuss fassen.

Seit 30 Jahren die Energiewende vorbereitet

Als Forschungsgruppe hat das Ökozentrum Langenbruck manchen Impuls gesetzt. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft konnten viele Projekte in die kommerzielle Anwendung geführt wurden. Nun wurde das Unternehmen mit dem Projekt «Aactor !GT – Strom und Klimaschutz von der Deponie» mit dem Spezialpreis ausgezeichnet. Abfalldeponien verströmen grosse Mengen klimaschädlicher Gase, die bisher kaum wirtschaftlich verwertet werden konnten. Das vom Ökozentrum entwickelte System schafft die Reduktion von 1’000 Tonnen CO2- Äquivalent, was in etwa dem Ausstoss von 300 ölbeheizten Einfamilienhäusern entspricht. Und dabei wird erst noch Strom produziert. Die Erfinder sehen zudem grosses Potenzial auch in anderen Industrien.

Heinrich Eberhard ausgezeichnet in der Kategorie «Ecopreneur»

Mineralische Baustoffabfälle sind mit 15 Millionen Tonnen pro Jahr der grösste Abfallstrom in der Schweiz. Heinrich Eberhard ist ein Pionier der ersten Stunde im Bereich Baustoffrecycling. Er hat in visionärer Weise dazu beigetragen, Stoffkreisläufe zu schliessen und kontaminierte mineralische Bauabfälle so aufbereitet, dass diese als Sekundärbaustoffe wieder verwendet werden können. Er setzte Massstäbe in der Aufbereitung und in der Produktion von Recycling- Beton und Recycling-Kiesgemischen. Das Eberhard Baustoffrecyclingcenter verarbeitet pro Jahr Hunderttausende Tonnen Bauschutt, kontaminierte Materialien und Kehrichtschlacken und spart dadurch natürliche Ressourcen und wertvollen Deponieraum. Heinrich Eberhards Unternehmergeist steht für Nachhaltigkeit. Er schafft mit seinen 460 Mitarbeitern in den Eberhard Unternehmungen ökologischen, ökonomischen und sozialen Nutzen und leistet einen wertvollen Beitrag an die Umwelt.

Ausschreibung Umweltpreis der Schweiz 2016

Das nächste Mal wird der Umweltpreis der Schweiz im Januar 2016 im Rahmen der Swissbau vergeben. Interessierte können sich bereits ab Juni 2015 auf www.umweltpreis.ch bewerben.

Sponsoren, Donatoren und Partner

Bundesamt für Umwelt (BAFU), SRS Swiss Recycling Services, baufördergelder.ch, bauwelt.ch, baublatt, kommunal magazin, Viso, Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt, MCH Group, Swissbau sowie Sprüngli Druck.

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