Die Sensimed AG ist ein Schweizer Unternehmen und Spin-off der renommierten ETH Lausanne. Ihr Fokus liegt auf der Konzeption, der Entwicklung und der Vermarktung von integrierten Mikrosystemen für Medizingeräte.
70 Millionen Menschen auf der Welt leiden laut der Weltgesundheits-Organisation WHO am Grünen Star oder Glaukom. An dieser Augenkrankheit können sie schlimmstenfalls erblinden. Dagegen hat ein Tessiner Jungunternehmer ein mikroelektronisches System entwickelt, mit dem der Grüne Star frühzeitig erkannt und präziser behandelt werden kann.
«Bitte erschrecken Sie nicht. Ich tröpfle Ihnen eine Flüssigkeit in die Augen. Sie brennt ein bisschen. Nachher sehen Sie eine Zeit lang verschwommen.» Dann führt der Arzt eine Metallspitze zum Auge. Damit misst er den Augeninnendruck. Ist dieser zu hoch, besteht Verdacht auf den Grünen Star, auch Glaukom genannt. Wenn der Grüne Star zu spät erkannt wird, kann der Sehnerv bereits bleibend geschädigt sein. Der Patient beginnt zu erblinden, unaufhaltsam. Diese Prozedur zur Messung des Augeninnendrucks ist aber nicht nur unangenehm, sie hat auch eine beschränkte Aussagekraft, da sie den Augendruck nur zu einem bestimmten Zeitpunkt misst. Doch dieser Druck schwankt über den Tag hinweg und auch im Schlaf. Mit der vom Tessiner Matteo Leonardi entwickelten Linse hingegen kann der Augendruck kontinuierlich 24 Stunden lang gemessen werden. Deshalb sieht der Augenarzt Druckspitzen und erkennt ein allfälliges Glaukomrisiko frühzeitig. Und er kann die Medikation anpassen oder sich für einen geeigneten chirurgischen Eingriff entscheiden.
Zur Vermarktung seiner Entwicklung hat er zusammen mit zwei Partnern die Sensimed AG, ein Spin-off der ETH Lausanne, gegründet. In ihrem Technologiepark hat die Aktiengesellschaft ihren Sitz. Sie wird von den drei Gründern geleitet. Der Tessiner Unternehmer Matteo Leonardi, der die Linse erfunden und darüber seine Doktorarbeit geschrieben hat, ist für die technologische Entwicklung zuständig. Der zweite, Sacha Cerboni, beschäftigt sich mit den finanziellen und rechtlichen Aspekten der Geschäftsleitung. Der dritte Gründer, Soren Thestrup-Nielsen, ein Däne, der in Boston lebt, ist der Geschäftsführer. Dank Soren Thestrup-Nielsen hat das Jungunternehmen auch ein Bein in den USA.
Für diese Erfindung erhält er zusammen mit seinem Geschäftspartner den W. A. de Vigier-Förderpreis 2005 für Jungunternehmer im Wert von 100’000 Franken.
Gibt es den weiterführende Studien zu diesem „Gerät“?
Herzliche Grüße aus Berlin.
S. W. Spandau