In 200 Jahren von der Idee zum Erfolg: Sudoku

Vor kurzem ist der Japaner Maki Kaji gestorben. Er gilt als Erfinder der Sudokus. Aber war er das wirklich, und wie wird eine so untechnische und unphysische Erfindung berühmt und erfolgreich?

Ich möchte mit dem berühmten Werbeslogan „Wer hat’s erfunden?“ beginnen, denn auch hinter der Idee der Sudokus soll ursprünglich ein Schweizer stecken.

Und soweit es heute nachvollziehbar ist war tatsächlich der Schweizer Mathematiker Leonhard Euler (1707 – 1783) einer der Väter. Er beschäftigte sich zumindest ausgiebig mit der Thematik der Lateinischen Quadrate.

Aber von der mathematischen Erkenntnis in die Illustrierten und Tageszeitungen der Welt ist es ein weiter Weg. Und dafür braucht man keinen Mathematiker sondern einen Rätselliebhaber.

Ein solcher war der Amerikaner Howard Garns (1905 – 1989). Die Kollegen aus seinem Architekturbüro berichten, dass dieser heimlich an Rätselideen arbeitete, welche er aber streng geheim hielt. So erschien dann auch das Number Place genannte Puzzle 1979 ohne seinen Namen in einer Rätselzeitschrift.

Auf den Erfolgsweg brachte das Rätsel der japanische Verleger Maki Kaji. Der anfangs sehr sperrige Name „Sūji wa dokushin ni kagiru“, welches sinngemäß übersetzt „jede Zahl darf nur einmal vorkommen“ bedeutet, wurde zu Sudoku und das Rätsel erfreute sich von Mitte der achtziger bis zu Beginn des neuen Jahrtausends in Japan regionaler Beliebtheit.

2004 veröffentlichte die angesehene Times das erste Sudoku und von da an war der Siegeszug nicht mehr zu stoppen.

Was lernen wir daraus für andere Erfindungen?

Um eine Idee umzusetzen war in diesem Fall, weder der Mathematiker, noch der schüchterne Rätselerfinder, sondern der Verleger nötig. Erst die Vermarktung ist der Prozess, der aus einer Idee ein Produkt macht.

Oder, dass nicht immer der mit der ursprünglichen Idee auch der ist, der das Geld verdient, sondern meist der, der die Idee nach außen trägt.

Eine andere Lektion könnte sein, dass fast jede Erfindung eine längere Vorgeschichte hat und mehrere Köpfe etwas beigetragen haben.

Oder auch dass eine Erfindung sich entwickelt und man nie am Ende angelangt ist. Wir hatten selbst das Vergnügen 2017 für einen Erfinder einer Unterart von Sudoku einen Lizenzdeal auszuhandeln. Damals haben wir erst im Zuge unserer Recherchen gemerkt wie viele Spielarten es davon gibt.

Die Variante unseres Erfinders gibt es übrigens auch als App, falls Sie jemand ausprobieren möchte unter dem folgenden Link bei Amazon.

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