Zwei neue Forschungspartner für das Felslabor Mont Terri

Das vom Bundesamt für Landestopografie swisstopo betriebene Felslabor Mont Terri bei St-Ursanne erhält prominenten Zuwachs. Die ETH Zürich und das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit in Deutschland sind neue Partner beim international führenden geologischen Labor zur Erforschung von Tongestein.

Seit dem 1. Juli 2019 sind die ETH Zürich und das deutsche Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit neue Partner im Mont Terri Forschungsprojekt. Damit forschen fortan 21 Organisationen aus neun Nationen im Mont Terri Felslabor bei St-Ursanne unter der Leitung des Bundesamts für Landestopografie swisstopo. Konzentrierte sich die internationale Forschung im Opalinuston bislang auf die sichere Lagerung schwach-, mittel- und hochradioaktiver Abfälle im Untergrund, bekommt mit der ETH Zürich der bislang noch junge Forschungszweig zur CO2-Speicherung neue Impulse.

Von der ETH Zürich sind drei Departemente bzw. Abteilungen vertreten:

  • Das Departement Erdwissenschaften (Ingenieurgeologie, Schweizerischer Erdbebendienst)
  • Die EAWAG (Abteilung Wasserressourcen und Trinkwasser)
  • Das Paul-Scherrer-Institut (Labor für Abfallmanagement LES)

International führend

Das Felslabor zählt heute zu den international führenden geologischen Labors zur Erforschung von Tongestein. Die ersten Experimente im sogenannten Opalinuston wurden 1996 durchgeführt. Insgesamt wurden bis heute über 150 Experimente angelegt. Untersucht werden die hydrogeologischen, geochemischen und geotechnischen Eigenschaften des Opalinustons im Hinblick auf ein künftiges geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle, aber auch für andere mögliche Anwendungen wie zum Beispiel CO2-Endlagerung.

Bild: mont-terri.ch

Das internationale Forschungsprojekt wird von swisstopo geleitet und betrieben. Der Kanton Jura ist der Eigentümer des Gesteins und stellt dem Betreiber swisstopo jährliche Bewilligungen für die Forschungsprojekte aus. Das Felslabor dient ausschliesslich Forschungszwecken. Die Lagerung von radioaktiven Abfällen kommt im Felslabor nicht in Frage.