Druckbeton für Gebäude und Verbesserung von krebsbekämpfenden Medikamenten gewinnen CHF 130’000.

Die Venture Kick-Jury vergibt an MOBBOT und Araris Biotech je 130’000 Franken, um die Markteinführung des Materialwissenschaften- und Biotechnologie-Spin-offs zu beschleunigen. Die Innovationen der Schweizer Startups in den Bereichen Ingenieurwesen und Medikamentenentwicklung kommen der Bau- und Pharmaindustrie zugute.

MOBBOT: Massgeschneiderter Betondruck Die mobilen Roboter von MOBBOT drucken massgeschneiderte Betonkomponenten auf Baustellen direkt vor Ort, Die schnelle 3D-Drucktechnologie des Freiburger Startups spart Bauunternehmen Zeit und Ressourcen, indem sie vor Ort arbeiten. Das mit den berühmten orangefarbenen KUKA-Roboterarmen entwickelte System stellt massenindividuelle Betonprodukte direkt auf der Baustelle her. Durch die Verwendung herkömmlicher Materialien und ohne teure Schalungen oder individuelle Formen reduziert die Technologie von MOBBOT die Kosten der Bauherren um 40 Prozent und beschleunigt die Lieferung auf einen Tag statt auf einen Monat, sagt Gründerin und CEO Agnès Petit. MOBBOT war im März ein Gewinner der Venture Leaders Technology, als Petit nach Silicon Valley reiste, um ihre Technologie bei US-Investoren zu präsentieren. Das Startup wird die Prototypenentwicklung abschließen und erste Verkäufe an Testkunden in diesem Jahr anstreben. „Venture Kick hat uns geholfen, unser Geschäftsmodell auf wiederkehrende Umsätze zu fokussieren und uns Visibilität bei Investoren zu verschaffen. Mit der finanziellen Unterstützung werden wir MOBBOT auf Konferenzen und Messen der Bauindustrie präsentieren, Kunden besuchen und unsere Marketingaktivitäten verstärken“, sagte Petit. www.venturekick.ch/MOBBOT .

Linkes Bild: MOBBOT Gründer und CEO Agnès Petit, und CTO Thomas Ribeaud. Rechtes Bild: Araris Biotech Mitbegründer Isabella Attinger-Toller (VP Translational Research) Und Philipp Spycher, CEO. Araris

Araris Biotech: Verbesserte antikörpervermittelte Wirkstoffabgabe Araris hat eine Technologie zur Verbesserung der aktuellen Antikörper-Medikamenten-Konjugate (ADCs) entwickelt und konzentriert sich auf Anwendungen zur Krebsbekämpfung. Durch die Anlagerung von Medikamenten an Antikörper wird eine präzise Verabreichung von toxischen Chemotherapeutika an Krebsgewebe sichergestellt, während gesunde Teile des menschlichen Körpers verschont bleiben. Mit ihrer patentierten ADC Linker-Technologie ist die Medikamentenbefestigung einfach, streng kontrolliert und hat das Potenzial, verschiedene Medikamentenkombinationen aufzunehmen. Dies hat nicht nur erhebliche positive Auswirkungen auf die Leistung des ADC in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit, sondern wird auch die Produktion vereinfachen. ”Wir glauben, dass Araris das Potenzial hat, eine leistungsstarke Medikamentenentwicklungsplattform in grosse kommerzielle Märkte einzuführen und die hohen, unerfüllten medizinischen Bedürfnisse mit proprietären ADCs zu erfüllen. Wir werden helfen Einschränkungen der konventionellen ADCs, die sich derzeit in der klinischen Prüfung befinden, zu überwinden“, sagt CEO und Mitbegründer Philipp Spycher. www.venturekick.ch/araris.

Über Venture Kick
Die philanthropische Initiative Venture Kick stellt bis zu 150’000 Franken für die Lancierung von Start-ups zur Verfügung. Darüber hinaus bietet es einen gut strukturierten unternehmerischen Weg zum Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens. Start-ups erscheinen in drei verschiedenen Phasen vor einer Jury, um eine Finanzierung sowie direktes Feedback und Zugang zu einem internationalen Netzwerk erfolgreicher Unternehmer und Investoren zu erhalten.
Seit 2007 haben 600 Schweizer Unternehmensgründungsprojekte von Venture Kick CHF 24.9 Mio. erhalten. Mehr als 454 Kapitalgesellschaften schufen 6.033 Arbeitsplätze. Von Venture Kick unterstützte Start-ups haben bisher CHF 2,5 Mia. an Investoren angezogen und 55 Start-ups von Venture Kick haben sich im Ranking der TOP 100 schweizer startups im 2018.
Im Jahr 2019 wird Venture Kick CHF 4,35 Mio. in Start-up-Projekte einbringen, die der Schweizer Wissenschaft den Zugang zu den Weltmärkten ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie im Venture Kick-Geschäftsbericht .
Die Venture Kick Foundation wird unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung, der Ernst Göhner Stiftung, der Hauser-Stiftung, André Hoffmann, Hansjörg Wyss, Martin Haefner, Igor Fisch, Fondation Pro Techno, Rising Tide Foundation, ESA BIC Schweiz, Migros Commitment und Swisscom. www.venturekick.ch

Alle von Venture Kick unterstützten Start-up-Projekte .

Jungforscher zeigen ungebremsten Ideenreichtum am Nationalen Wettbewerb 2019

An der diesjährigen Prämierungsfeier im Mai in der Aula der HSR Rapperswil wurden 109 junge Forscherinnen und Forscher für ihre Leistungen ausgezeichnet. Die aus 17 Kantonen der Schweiz stammenden Finalisten des 53 Nationalen Wettbewerbs stehen nun am Ende eines langen Weges: Seit mindestens einem Jahr forschen und tüfteln sie an ihren Forschungsarbeiten.

Als krönender Abschluss des Nationalen Wettbewerbs findet heute Nachmittag die Prämierungsfeier statt, wo die Jugendlichen für ihren Einsatz belohnt werden. Endlich steht fest, wie die Fachjury ihre Forschungsprojekte bewertete. Von den109 Jugendlichen erhalten 21 das Prädikat «gut», 53 «sehr gut» und 35 «hervorragend». Entsprechend diesen Prädikaten werden Bargeldpreise im Gesamtwert von rund 85‘000 Franken vergeben. Zum ersten Mal in der Geschichte des Nationalen Wettbewerbs sind mehr weibliche als männliche Jugendliche am Finale. Die 44 innovativsten Jungforscher werden zudem mit einem von insgesamt 23 Sonderpreisen ausgezeichnet, welche u.a. zu einem Besuch des European Space Camps in Norwegen, eines Praktikums in einer Schweizer Botschaft (EDA) nach Wahl oder der Teilnahme an internationalen Projektwettbewerben in Europa, Asien, und den USA berechtigen.

An der öffentlichen Ausstellung von gestern und heute, stellten die teilnehmenden Jugendlichen aus der Gymnasial- und Berufsbildung ihre Forschungsprojekte vor und standen den Besuchern Rede und Antwort. «Dieses Jahr gibt es besonders viele Projekte, die sich mit Problematiken und Fragen auseinandersetzen, die auch unsere Gesellschaft beschäftigen. Eine Teilnehmerin hat sich zum Beispiel mit der Luft in Schulzimmern und deren Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit der Schüler und Schülerinnen befasst», sagt Jérémie Aebischer, Projektleiter vom Nationalen Wettbewerb. Es sei schön zu
sehen, welchen Effort und enormen Zusatzaufwand weit über dem Verlangten hinaus die jungen Forscher leisteten, so Aebischer weiter.

Über Schweizer Jugend forscht

Schweizer Jugend forscht ist eine schweizerische Stiftung, die 1970 von Adolf Portmann gegründet wurde. Sie ist die älteste Schweizer Stiftung dieser Art. Sie fördert Jugendliche, ihr Potential in verschiedenen wissenschaftlichen Richtungen ausschöpfen zu können. Gefördert wird die Stiftung vom Schweizer Bund, einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern und vielen Grossunternehmen.

Am bekanntesten ist der nationale Wettbewerb. Der Wettbewerb besteht aus einer Vorselektion im Herbst und einer Endrunde im Frühjahr. In der Endrunde werden die Prädikate gut, sehr gut und hervorragend vergeben. Projekte mit der Auszeichnung hervorragend werde in der Regel mit Sonderpreisen belohnt. Zusätzlich werden die Arbeiten mit einem Preisgeld honoriert.

Adolf Portmann war ein wissensdurstiger Jugendlicher, der kaum Mittel hatte, seine Neugier in Biologie ausleben zu können. Dies bewog ihn im Alter von 70 Jahren dazu, den ersten nationalen Wettbewerb unter dem Namen Schweizer Jugend forscht durchzuführen. Drei Jahre später gründete er die gleichnamige Stiftung.

Schwimmende Kraftwerke

Riesige schwimmende Solarinseln auf dem Meer, die genügend Energie produzieren, um einen CO2-neutralen globalen Güterverkehr zu ermöglichen – was wie «Science Fiction» klingt haben Forschende der ETH Zürich, des Paul Scherrer Instituts (PSI), der Empa, der Universitäten Zürich, Bern und der National University of Science and Technology (NTNU) Trondheim nun erstmals durchgerechnet, wie sie in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS) schreiben.

Papier, Blechdosen, Glas – die Welt recycelt so viel wie nur irgendwie möglich. Warum also nicht auch das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) zum Recyclingprodukt erklären? Denn flüssige Kraftstoffe auf Kohlenstoffbasis werden in Zukunft – trotz internationaler Bestrebungen zu deren Senkung – nach wie vor eine wichtige Rolle spielen. So erscheint es sinnvoll, das ausgeschiedene CO2 aus der Umwelt zurückzugewinnen und erneut zu nutzen.

So könnten die schwimmenden Solarinseln aussehen. Auf dem Schiff links befänden sich alle notwendigen Anlagen zur Produktion von Methanol. Visualisierung: Novaton Bild: Empa.

Forschende der ETH Zürich, des PSI und der Universitäten Zürich, Bern und der Norwegischen Universität für Forschung und Technologie (NTNU) haben gemeinsam mit einem Team der Empa diese Idee durchgerechnet und zeigen in ihrer Studie auf, das solare Methanol-Inseln langfristig genügend Treibstoff produzieren könnten, um die gesamte Mobilität CO2-neutral zu gestalten – weltweit. Inmitten der Ozeane soll aus Solarenergie (und Wasser) Wasserstoff (H2) hergestellt werden, der dann vor Ort mit aus dem Meerwasser gewonnenen CO2 zu Methanol umgewandelt wird. Dazu analysierten die Forschenden detailliert ein Szenario, das zwar noch rein hypothetisch scheint, aber bereits die Planungsgrundlagen für eine mögliche Umsetzung bietet. Ihre Resultate präsentieren sie kürzlich in der Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS).

Aus Sonne wird Strom wird Wasserstoff wird Methanol

Ausgangspunkt der Idee sind Solarinseln, also schwimmende Plattformen, ausgestattet mit Photovoltaikanlagen. Da aber Solarstrom nicht gespeichert und von dort nur schlecht abtransportiert werden kann, macht ein Solarkraftwerk auf dem Meer keinen Sinn. Allerdings kann man aus Kohlendioxid und Wasserstoff flüssiges Methanol (CH3OH), aber auch gasförmiges Methan (CH4) herstellen. Die Ausgangsstoffe könnten also direkt aus dem Ozean gewonnen beziehungsweise dort hergestellt werden, so die Idee der Forschenden.

Es existieren bereits grosstechnische «Power-to-Gas-Anlagen, die Wasserstoff und CO2 zu Treibstoff umwandeln – unter anderem die Demonstrationsplattform «move» auf dem Empa-Campus in Dübendorf (siehe Box). Daher stellt sich die Frage: Warum damit aufs Meer? Warum nicht, wie dies bestehende Anlagen tun, das CO2 aus der Luft gewinnen? Die Antwort ist simpel: Die dafür benötigte Anlagenfläche für eine weltweite Versorgung von Treibstoff wäre gewaltig. «Eine Fläche von rund 170’000 km2 wäre nötig, um den jährlichen Bedarf für den globalen Güterverkehr zu produzieren», erklärt Andreas Borgschulte von der Empa-Abteilung «Advanced Analytical Technologies». Das liesse sich am ehesten durch Solaranlagen auf dem Meer realisieren; bislang ungenutzte Fläche, die niemandem gehört. Auch auf dem Meer kann man das CO2 aus der Luft gewinnen; eine attraktive – und erst noch naheliegende – Alternative wäre aber, die rund 125-mal höhere CO2-Konzentration des Meerwassers für die «Kohlendioxidernte» auszunutzen.

Mehr Möglichkeiten für Methanol

In bestehenden Anlagen wird das aus der Atmosphäre gewonnene CO2 meist zur Herstellung von Methan verwendet, was auch auf den Solarinseln möglich wäre. Im Rahmen ihrer Überlegungen entschieden sich die Forschenden allerdings für die Herstellung eines flüssigen Brennstoffs, da sich dieser besser transportieren lässt. Ausserdem kann Methanol nicht nur als Treibstoff eingesetzt werden, sondern auch zur Herstellung weiterer chemischer Produkte, etwa Vorprodukte für die Polymerherstellung. Die Möglichkeiten für dessen Verwendung (und den damit erzielbaren Gewinnen) sind also wesentlich höher.

Eine solche «Methanol-Insel» hat jedoch ihren Preis: Rund 80 Millionen US-Dollar würde der Bau einer solchen Chemiefabrik auf dem Ozean kosten. Diese bestünde aus rund 70 Photovoltaikinseln mit einem Durchmesser von rund 100 m2 und einem Schiff mit den Elektrolyse- und Syntheseanlagen. Insgesamt ergäbe dies eine Fläche von rund 550‘000 m2. Doch ein einzelner Cluster genügt bei weitem nicht, um eine Null-Bilanz von CO2 zu erreichen. Insgesamt 170’000 solcher Inseln wären nötig, um so viel CO2 zu recyceln, wie zurzeit ausgestossen wird – ein utopisches Ziel, aber eines, das es sich zu verfolgen lohnt. «Grosse Ideen sind notwendig – Bullerbü-Lösungen versorgen nur Bullerbü, aber nicht den Rest der Welt», so Borgschulte.

SmartLife Care gewinnt den German Innovation Award 2019

Die Weltneuheit Allegra wurde mit dem German Innovation Award 2019 in der Kategorie Excellence in Business to Consumer – Medical & Health ausgezeichnet. Das weltweit erste sprachgesteuerte Notrufgerät «Allegra», kann via Sprachsteuerung aktiviert werden und dient gleichzeitig als DAB+ Radio und besticht durch ein stylisches, nicht stigmatisierendes Design. Das Notrufgerät überzeugte die Jury, weil es funktional und nachhaltig ist und für die Nutzerinnen und Nutzer einen echten Mehrwert bietet.

Allegra ist nicht nur ein Notrufgerät, das ein selbständiges Leben zu Hause ermöglicht, sondern sorgt durch das integrierte DAB+ Radio auch jederzeit für Unterhaltung. Das Aussehen wurde bewusst an einem modernen Radio und nicht am typischen Notrufgerät ausgerichtet. In der Entwicklung wurde auf möglichst viele verschiedene Bedürfnisse Rücksicht genommen. Die Tasten sind optimiert für Menschen mit Sehbehinderung. Das Orientierungslicht bietet Menschen mit Hörproblemen Unterstützung. Die Sprachauslösung der Alarme dient als zusätzliche Sicherheit und ermöglicht Menschen mit Bewegungseinschränkungen, einen Hilferuf zu aktivieren. Für die Sprachsteuerung wurden über 300 Schweizer Seniorenstimmmuster aufgenommen.

Das Allegra ist nur eines von 4 Notrufgeräten welche von SmartLife Care in den letzten Jahren zusammen mit 10 verschiedenen Notrufknöpfen und verschiedenen Abos speziell für den Schweizer Markt entwickelt wurde.

SmartLife Care durfte am 28.05.2019 im Deutschen Technikmuseum in Berlin an der Award Ceremony den renommierten Preis entgegen nehmen.

Über den German Innovation Award

Der German Innovation Award wurde im Juni 2018 erstmalig von der Stiftung Rat für Formgebung vergeben. Ziel ist es, Innovationen für ein breites Publikum sichtbar zu machen und für eine erfolgreiche Positionierung am Markt zu sorgen. Über die Vergabe des »German Innovation Award 2019« entscheidet eine unabhängige und sachverständige Jury. Die Jurymitglieder setzen sich zusammen aus Innovationsexperten aus Industrie, Wissenschaft und Venture Banking.  Der Rat für Formgebung wurde vom Deutschen Bundestag ins Leben gerufen und wird von der deutschen Industrie gestiftet. Seit 1953 zeichnen die Wettbewerbe des Rat für Formgebung Design-, Marken- und Innovationsleistungen von internationalem Rang aus.

Firmenportrait:

SmartLife Care wurde im Jahr 2010 von der Swisscom gegründet und wird seit 2017 als eigenständiges Gemeinschaftsunternehmen von Swisscom und Helvetia geführt. Das Unternehmen entwickel und vertreibt Notrufgeräte. Das Angebot von SmartLife Care richtet sich primär an Seniorinnen und Senioren, es wird jedoch auch von Spitex-Diensten und Personen mit fragiler Gesundheit gerne genutzt, etwa von chronisch Kranken oder nach Spitalentlassungen. Seit 2019 ist SmartLife Care offizieller Partner der Spitex Schweiz.