James Dyson Award 2012 ist eröffnet

Zum zehnten Mal wird in der Schweiz der James Dyson Award in Zusammenarbeit mit der Swiss Design Association (sda) ausgeschrieben. Zur Teilnahme eingeladen sind Studierende von Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen mit innovativen Lösungen zu alltäglichen Produkten. Interessierte melden sich ab dem 2. Februar auf www.jamesdysonaward.org an. Prämiert werden das beste nationale und internationale Projekt mit Preisen im Gesamtwert von über 40 000 Franken.

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Vom 2. Februar bis zum 2. August 2012 können Studierende der Disziplinen Industrial Design oder Ingenieurwissenschaften sowie junge Berufstätige, die ihr Studium vor maximal vier Jahren abgeschlossen haben, ihre Erfindung beim internationalen James Dyson Award einreichen.

Die Teilnehmenden haben zweimal die Chance zu gewinnen – im eigenen Land und international. Das überzeugendste Schweizer Projekt wird dabei von einer nationalen Jury, zusammengesetzt aus Alexis Georgacopoulos (Direktor an der ECAL in Lausanne), Urs Honegger (Redaktor Hochparterre), Nicole Kind (Leiterin Industrial Design an der Zürcher Hochschule der Künste), Prof. Gregor Naef (Vertreter Swiss Design Association und Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz) und Peter Schweizer (Geschäftsführer Methosys GmbH), ausgewählt.

Der nationale Sieger, dabei kann es sich auch um ein Team von bis zu maximal vier Personen handeln, gewinnt 2000 Franken und erhält eine Jungmitgliedschaft bei der Swiss Design Association. Zudem gibt es für den Gewinner eine weitere Chance zur Realisation seiner Idee. Denn im Preis inbegriffen ist ein Ideenprojekt von Atizo, der grössten Online-Brainstorming-Plattform der Schweiz, im Wert von 6000 Franken. Über 15 000 kreative Denker entwickeln dabei gemeinsam bis zu 500 Vermarktungsideen für das Siegerprojekt.

Mitmachen kann jeder Studierende mit mindestens 1 Semester absolvierter Studienzeit und bis maximal 4 Jahre nach Abschluss. Bis zu 10 Projekte aus der Schweiz, inklusive des Gewinners, qualifizieren sich dann für das internationale Finale. Hier wird der Gewinner aus rund 180 Teilnehmenden aus 18 Ländern ermittelt. Das Preisgeld beträgt 10 000 Pfund für das Siegerprojekt und 10 000 Pfund für die Fakultät des Gewinners. Platz 2 und 3 werden mit jeweils 2000 Pfund honoriert.

Problemlöser gesucht
Beim eingereichten Design kann es sich um ein laufendes oder ein neues Projekt handeln, zum Beispiel ein Abschluss- oder Semesterprojekt im Studium. Die Vorschläge müssen alle Prinzipien der Gestaltung verkörpern und gegenüber marktgängigen Konkurrenzprodukten klare Vorzüge aufweisen. Ein Prototyp sollte vorliegen. Zu den Anmeldekriterien meint Prof. Gregor Naef: «Im Wesentlichen achten wir beim eingereichten Projekt auf den praktischen Nutzen und die Marktrelevanz. Es sollte zudem nachhaltig und formschön sein. Nur mit hervorragend gestalteten Produktkonzepten ist im strengen Wettbewerb die Chance auf Erfolg gegeben.»

Schweizer und internationaler Gewinner 2011
2011 haben sich weltweit über 500 Projektteams angemeldet. Der internationale Gewinner war Edward Linacre von der Swinburne University of Technology in Melbourne mit Airdrop Irrigation. Airdrop Irrigation ist ein innovatives Bewässerungssystem, das Wasser aus der Luft extrahiert. Es ist eine kostengünstige und leicht einsetzbare Lösung für die Probleme der Landwirtschaft in trockenen Regionen. Die Inspiration für seine Erfindung holte sich Linacre von einem Insekt.

AirDrop Irrigation designed by Edward Linnacre. Photograph by Arsineh Houspian.


Der Namib-Schwarzkäfer schafft es auf raffinierte Weise, in einer der trockensten Regionen der Welt zu überleben. Bei einem Zentimeter Niederschlag pro Jahr kann der Käfer nur überleben, indem er den Tau konsumiert, der sich in den frühen Morgenstunden auf seiner hydrophilen Haut niederschlägt. Dabei kondensiert das Wasser auf dem Rücken des Käfers, den dieser schief hält und so das Wasser direkt in sein Maul laufen lässt. Dieses Prinzip wendete Linacre bei Airdrop Irrigation an

Der innovative Rollstuhl EVO von Ian Echlin aus Luzern gewann 2011 den nationalen Preis. EVO ist ein Rollstuhl mit einem neuartigen Grundkonzept, das viele Probleme des herkömmlichen Rollstuhls löst. Die technische Entwicklung des speichenlosen Rades sorgt für funktionelle Freiheiten, welche viele Aspekte des täglichen Lebens verbessern. Durch eine neue Positionierung der Achse kann die Sitzfläche variabel angepasst werden.

Sieger James Dyson Award Schweiz 2011 – EVO: Ian Echlin aus Luzern hat einen Rollstuhl mit neuartigem Grundkonzept entwickelt, das viele Probleme des herkömmlichen Rollstuhls löst.

Sieger James Dyson Award Schweiz 2011 – EVO: Ian Echlin aus Luzern hat einen Rollstuhl mit neuartigem Grundkonzept entwickelt, das viele Probleme des herkömmlichen Rollstuhls löst.

Dies ermöglicht es dem Rollstuhlfahrer, sich selbstständig aus der normalen Sitzhaltung auf die Augenhöhe einer stehenden Person anzuheben. Ebenso kann er sich zurücklehnen, um Druckstellen zu entlasten. Die Sitzfläche kann zusätzlich aus dem Radstand nach vorne gleiten. Dies erleichtert das Ein- und das Aussteigen für den Rollstuhlfahrer und entlastet seine Helfer.

Über den James Dyson Award
Beim James Dyson Award können Studierende weltweit ihre Projekte auf der Internetplattform www.jamesdysonaward.org anmelden. Dort präsentieren die Teilnehmenden die Erfindungen mittels Video-, Bild- und Textdateien. Auf der Seite können Interessierte auch jederzeit die weltweit eingereichten Projekte einsehen. Es werden jeweils ein nationaler Gewinner und bis zu zehn Finalisten aus den Teilnehmerländern für das internationale Finale bestimmt. Im Finale bestimmt eine internationale Jury bis zu 15 Projekte, die dann James Dyson für den endgültigen Entscheid (Plätze eins bis drei) vorgelegt werden. Der James Dyson Award wird durch die 2002 gegründete James Dyson Foundation verliehen, die damit weltweit Schulen, Universitäten und innovative junge Menschen unterstützt.

Start James Dyson Award 2012: 2. Februar 2012
Anmelde- und Einsendeschluss: 2. August 2012

Bestimmung und Bekanntmachung des Schweizer Siegerprojekts durch Jury: August 2012
Bekanntmachung internationale Gewinner: 8. November 2012

Bildlegende zum internationalen Gewinnerprojekt: Airdrop Irrigation von Edward Linacre aus Melbourne ist ein innovatives Bewässerungssystem, das Wasser aus der Luft extrahiert.

Liliane Funke gewinnt den James-Dyson-Preis

„PROBLEMLÖSER“ Gefunden !
Der Innenraum-Komposter von Liliane Funke (23) aus Thun hat den achten James Dyson Award in der Schweiz gewonnen. Laut Jury und Hochparterre hat am Siegerprojekt vor allem der praktische Nutzen und die hohe Affinität zur Schweiz überzeugt. Denn Kompostieren ist im Land der Mülltrennweltmeister beliebt: Im Kanton Zürich nutzt beispielsweise jeder 6. Haushalt einen privaten Kompostplatz. Doch wo deponiert man den Biomüll, wenn man keinen Garten hat? Der Innenraum-Komposter löst dieses Problem: Er wandelt alte Bananenschalen und Salatblätter direkt in der Küche in Erde um. Und dies ganz ohne zu stinken. Die aufsteigende Luft im Innern des Behälters wird nämlich durch einen Aktivkohlefilter gereinigt. Befüllt wird der Behälter von oben. Bei jedem Öffnen und Schliessen des Komposters wird der Küchenabfall umgewälzt und belüftet. Da die Abfälle kleiner werden, wenn sie sich zersetzen, fallen sie nach und nach durch die zwei unterschiedlich feinen Siebe. Schliesslich landet die fertige Erde in einer Schublade. Nun kann sie einfach entnommen und zum Setzen einer Topfpflanze verwendet werden.
Innenraum-Komposter

Funke gewinnt eine Jungmitgliedschaft bei der swiss design association, ein Wochenende in London und einen Besuch beim Dyson-Hauptsitz in Malmesbury. Zudem hat sich das Schweizer Siegerprojekt zusammen mit neun weiteren Projekten für das Finale des internationalen James Dyson Award qualifiziert, wo alle nochmals die Chance erhalten, 10000 Pfund für sich und den gleichen Betrag für ihre Hochschule zu gewinnen. Der internationale Gewinner wird Anfang Oktober gekürt.

komposter

Der Innenraum-Komposter ist im Rahmen der Diplomarbeit 2010 von Liliane Funke an der Fachhochschule Nordwestschweiz im Institut Industrial Design entstanden. Die Jury räumt dem Innenraum-Komposter ein hohes Marktpotenzial zu. Jurypräsident Prof. Gregor Naef sagt dazu: «Mit dem innovativen Konzept und der selbsterklärenden Gestaltung des Innenraum-Komposters hat Liliane Funke einen wichtigen Beitrag zur Entsorgung von organischen Abfällen geleistet.»

„PROBLEMLÖSER“ GESUCHT

Die Aufgabe: Konstruiere etwas, das ein Problem löst!

Nachwuchsdesigner und -ingenieure sind voller kreativer Ideen, die die Welt verändern können – diese Innovationskraft will der James Dyson Award fördern und feiern.

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Beim James Dyson Award handelt es sich um einen internationalen Design-Preis, der die nächste Generation der Ingenieure feiern, anspornen und inspirieren soll. Er wird von James Dysons Wohltätigkeitsorganisation gestiftet – der James Dyson Foundation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Menschen zu einer Karriere im Bereich Ingenieurwissenschaften zu inspirieren.

Für den Wettbewerb um den James Dyson Award können sich Studenten und Studentinnen anmelden, die in den folgenden Ländern an der Universität Produktgestaltung, Industriedesign oder Ingenieurwissenschaften studieren (oder vor maximal 4 Jahren ihr Studium in diesen Fachbereichen abgeschlossen haben): Schweiz, Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Japan, Malaysia, Neuseeland, Russland, Singapur, Spanien, Großbritannien und USA.

Anmeldebeginn
Dienstag, 2. Februar 2010
Anmeldeschluss
Donnerstag, 1. Juli 2010

Der Schweizer Partner von James Dyson Award ist die Swiss Design Association .